24. Februar 2023: Die Tagfalter der Allgäuer Alpen
Februar 24, 2023 at 9:47
Sigrid Dauth in Allgaeuer Alpen, BEENDET!, Baden-Wuerttemberg, Baden-Württemberg, Entomologische Arbeitsgemeinschaft, Karlsruhe, Lepidoptera, Naturwissenschaftlicher Verein, Schmetterlinge, Tagfalter, Veranstaltungen - Februar 2023, Veranstaltungstipp, Vortrag, butterlfies

Datum: 24. Februar 2023

Uhrzeit: 19:00 Uhr

Veranstaltungstitel: Die Tagfalter der Allgäuer Alpen

Veranstaltungsart: Vortrag von Alfred Karle-Fendt (Sonthofen)

Veranstaltungsort: „Großer Saal“ im Nymphengarten-Pavillon im Hof des Staatlichen Museums für Naturkunde Karlsruhe

Bundesland: Baden-Württemberg

Veranstalter: Entomologische Arbeitsgemeinschaft im Naturwissenschaftlichen Verein (NWV) Karlsruhe am Naturkundemuseum Karlsruhe

Website: Link zur Veranstaltung

Beschreibung der Veranstaltung:
Die Allgäuer Alpen stellen einen der Hotspots der Biodiversität im gesamten Alpenraum dar. Geologische Vielfalt mit verschiedensten Gesteinsformationen von Bankkalken, Dolomiten und Riffkalken über Mergel und Rauwacken bis hin zu sauren Aptychenschichten und Glaukonitsandsteinen verbunden mit extremer Tektonik mit Höhenunterschieden bis zu 1.600 m auf engstem Raum schaffen ein oft kleinflächiges Mosaik mit sehr unterschiedlichen chemischen und hydrologischen Eigenschaften. Bedingt durch die Lage im Nordstaubereich der Alpen steigen die Niederschläge von ca. 1.000 mm jährlich in Tallagen auf bis zu 2.500 mm in den hochalpinen Bereichen an. Die besonders durch Inversionswetterlagen im Herbst und Frühwinter sowie durch Föhnlagen bedingte höhere Sonnenscheindauer in den Kamm- und Gipfellagen führt vor allem an wasserdurchlässigen Gesteinen wie dem Hauptdolomit phasenweise zu xerothermen Bedingungen bei erhöhter UV-Strahlung. Die in der Regel starken Spätwinterschneefälle in den Nordkaren des Hauptkammes können dagegen die Schneeschmelze bis in den Sommer verzögern und damit glaziale oder boreale Reliktarten begünstigen. Extreme Temperaturunterschiede durch verschiedene Expositionen auf engstem Raum sind weitere Grundlagen für hohe Biodiversität. Die Randlage hat dazu zu einer schnellen Wiederbesiedelung aus den nördlich gelegenen glazialen Refugialräumen geführt, während die sog. Arlbergbrücke eine Zuwanderung ost-, west- und zentralalpinen Arten auch aktuell begünstigt. Dies bedingt auch bei den Tagfaltern eine für Mitteleuropa sehr hohe Artenzahl mit TK-Quadranten mit über 100 Arten und Arten mit den einzigen Vorkommen Deutschlands. Im Vortrag werden die Lebensräume mit ihren typischen Arten vorgestellt. Dazu kommen zoogeografische Bezüge, regionale Besonderheiten in der Autökologie, Aspekte des Artenschutzes und Auswirkungen des Klimawandels.

Article originally appeared on dieSchmetterlinge.com (http://www.dieschmetterlinge.com/).
See website for complete article licensing information.