Artenportraits
In den Artenportraits werden verschiedene Falter ausführlich vorgestellt.
Entries in Schmetterlinge (52)
Weißbindiger Mohrenfalter (Erebia ligea)
© arik37 (Arik Siegel)
Deutscher Name: Weißbindiger Mohrenfalter oder Milchfleck-Mohrenfalter
Englischer Name: Arran Brown
Wissenschaftlicher Name: Erebia ligea
Ordnung: Schmetterlinge (Lepidoptera)
Familie: Edelfalter (Nymphalidae)
Unterfamilie: Augenfalter (Satyrinae)
Größe: Er zählt zu den mittelgroßen Faltern mit einer Flügelspannweite von 36 bis 48 mm.
Kennzeichen: Die Oberseite der Vorder- und Hinterflügel ist in dunklem Braun gefärbt und besitzt an den Flügelaußenkanten ein orangefarbenes Band (auch als Binde bezeichnet) mit jeweils 3 bis 4 weißen, schwarz umrandeten Augenflecken pro Flügel. Ein besonderes Kennzeichen ist der weiße Abschluß (Binde) an den Flügelrändern.
Vorkommen: In den deutschen Mittelgebirgen ist er in hellen und lichten Wäldern noch recht häufig zu finden. In anderen Gebieten dagegen ist er nicht mehr anzutreffen.
Futterpflanzen der Raupen: Wie alle Augenfalter ernähren sich die Raupen nur von Süssgräsern (Poaceae) wie z.B. Blaugras (Seleria albicans), Pfeifengras (Molinia caerulea), usw. und von Sauergräsern (Cyperaceae) wie z.B. Waldsegge (Carex sylvatica).
Informatives: Er zählt in Deutschland zu den besonders geschützten Arten und steht aufgrund des immer selteneren Vorkommens auf der Vorwarnliste. Die Falter durchlaufen eine zwei-jährige Entwicklung, weshalb alle zwei Jahre ein häufigeres Vorkommen festzustellen ist. Seine Flugzeiten sind im Juli und im August. Das Weibchen legt die Eier einzeln oder in kleineren Gruppen dicht am Boden an trockenen Pflanzen ab. Die Raupe überwintert im ersten Jahr im schlüpfreifen Stadium in der Eihülle und im zweiten Jahr im fast ausgewachsenen Stadium. Sucht man nach Puppen, sind diese in lockeren Gespinsten zu finden. Die besonderen Erkennungsmerkmale der ca. 22 mm langen Raupe sind der helle gräulich-braune Farbton mit dunklem Rückenband, die dazu parallel verlaufenden dunkleren Längsstreifen und die eng nebeneinander liegenden feinen Borsten.
© arik37 (Arik Siegel)
© Sigrid Dauth (Freihand aufgenommen mit dem iPhone)
Schachbrett (Melanargia galathea)
© Thomas Zimmermann
Deutscher Name: Schachbrett oder auch Schachbrettfalter
Englischer Name: Marbled White
Wissenschaftlicher Name: Melanargia galathea
Ordnung: Schmetterlinge (Lepidoptera)
Familie: Edelfalter (Nymphalidae)
Unterfamilie: Augenfalter (Satyrinae)
Größe: Er zählt zu den mittelgroßen Faltern mit einer Flügelspannweite von 36 bis 52 mm.
Kennzeichen: Die Flügeloberseite erinnert mit der schwarz-weißen Musterung an ein Schachbrett. Die Flügelunterseite ist in der Bemusterung weniger ausgeprägt und weist auf den Hinterflügeln jeweils eine Reihe von kleinen Augenflecken auf. Beim Weibchen ist die Flügelunterseite immer stärker gelblich eingefärbt als beim Männchen.
Vorkommen: In Deutschland und Europa ist er zwar noch häufig zu finden. Doch in manchen Gebieten ist er mittlerweile nur noch spärlich anzutreffen. Seine Lebensräume sind mit Gräsern bewachsene Wiesen, Waldlichtungen, Wegesränder, Böschungen und Dämme.
Futterpflanzen der Raupen: Wie alle Augenfalter ernähren sich die Raupen nur von Gräsern und grasartigen Pflanzen, wie Wiesenrispengras (Poa pratensis) und Aufrechte Trespe (Bromus erectus). Die Falter bevorzugen Flockenblumen (Centaurea jacea) als Nahrungsquelle.
Informatives: Er erscheint jährlich nur in einer Generation und fliegt von Mitte Juni bis Mitte August, wobei der Juli seine Haupflugzeit ist. Im Gegensatz zu anderen Tagfalterarten, suchen die Schachbrett-Männchen gezielt nach unbegatteten Weibchen, die frisch geschlüpft sind. Zur Eiablage setzt sich das Weibchen an einen Grashalm, streckt den Hinterleib nach unten und läßt dann ein manchmal auch bis zu zwei große kalkfarbene Eier fallen. Die Raupen schlüpfen Ende des Sommers und begeben sich, ohne Nahrung aufzunehmen, an einen sicheren Platz zur Winterruhe. Nach der Überwinterung erst beginnen Sie mit der Nahrungsaufnahme. Die Verpuppung erfolgt am Boden zwischen Gräsern.
© Thomas Zimmermann
© Thomas Zimmermann
© Sigrid Dauth (Foto aufgenommen mit dem iPhone)
© Andreas Kolossa. Paarung (Kopula)
Dunkler Wiesenknopf-Ameisenbläuling (Maculinea nausithous)
© Sigrid Dauth
Deutscher Name: Dunkler Wiesenknopf-Ameisenbläuling oder auch Schwarzblauer Moorbläuling
Englischer Name: Dusky Large Blue
Wissenschaftlicher Name: Maculinea nausithous
Ordnung: Schmetterlinge (Lepidoptera)
Familie: Bläulinge (Lycaenidae)
Unterfamilie: Zipfelfalter (Lycaeninae)
Größe: Er zählt zu den kleinen bis mittelgroßen Faltern mit einer Flügelspannweite von 28 bis 33 mm.
Kennzeichen: Die Flügeloberseite ist beim Weibchen einfarbig dunkelbraun. Beim Männchen hingegen ist die Flügeloberseite dunkelblau, besitzt an den Rändern einen schwarzen breiten Streifen und hat ausserdem auf den Vorderflügeln mehrere schwarze Flecken. Die Flügelunterseite ist braun mit schwarzen Punkten, die in einem hellen Farbton umrandet sind.
Vorkommen: In Deutschland ist er meist selten und dann nur im mittleren und südlichen Raum zu finden. Obwohl er in manchen Gebieten, wie z.B. im Alpenvorraum noch häufiger fliegt, ist er auf der Roten Liste für gefährdete Arten geführt. Seine Lebensräume sind Feuchtwiesen mit den Futterpflanzen Großer Wiesenknopf (Sanguisorba officinalis).
Futterpflanzen der Raupen: Nur der Große Wiesenknopf (Sanguisorba officinalis).
Informatives: Er erscheint jährlich nur in einer Generation und fliegt von Anfang Juli bis Ende August. Das Weibchen legt die weißlichen Eier einzeln an den Knospen der Futterpflanzen ab. Die rötlich oder gelblich gefärbten Raupen fressen zuerst an den sich allmählich öffnenden Blüten. Nach einigen Wochen lassen sie sich fallen und warten darauf von Ameisen aufgenommen zu werden. Die weitere Entwicklung erfolgt dann in den Ameisennestern.
© Sigrid Dauth (aufgenommen mit dem iPhone)
Natterwurz-Perlmuttfalter (Boloria titania)
© arik37 (Arik Siegel)
Deutscher Name: Natterwurz-Perlmuttfalter
Englischer Name: Titania's fritillary oder Purple bog fritillary
Wissenschaftlicher Name: Boloria (Clossiana) titania
Schmetterlinge: Lepidoptera
Familie: Edelfalter (Nympalidae)
Unterfamilie: Heliconiinae (Perlmuttfalter)
Größe: Er zählt zu den mittelgroßen Faltern mit einer Flügelspannweite von 42 bis 48 mm.
Kennzeichen: Die Flügeloberseite zeigt eine orange-bräunliche Färbung mit ausgeprägter schwarzer Zeichnung, die an den Rändern der Hinterflügel an eine Reihe von Schachfiguren erinnert. Die Flügelunterseite ist dekorativ gemustert und weist dabei Schattierungen von braunen, gelben und violetten Tönen auf.
Vorkommen: In Deutschland ist er selten und dann meist nur im Süden, in Baden-Württemberg und Bayern zu finden. Seine Lebensräume sind vorwiegend feuchte Waldwiesen und höher gelegene von Wald umgebene Täler.
Futterpflanzen der Raupen: Schlangenknöterich (Polygonum bistorta) und Waldveilchen (Viola silvestris).
Informatives: Er erscheint jährlich nur in einer Generation und fliegt von Juni bis August. Das Weibchen legt die Eier einzeln an den Futterpflanzen im Sommer ab. Die Raupen entwickeln sich in der Eihülle während der Wintermonate und schlüpfen dann erst nach der Überwinterung. Die Verpuppung erfolgt an Blättern und Stengeln in Bodennähe.
© arik37 (Arik Siegel)
© arik37 (Arik Siegel)
Schwalbenschwanz (Papilio machaon)
© Thomas Zimmermann
Deutscher Name: Schwalbenschwanz
Englischer Name: Common Yellow Swallowtail
Wissenschaftlicher Name: Papilio machaon
Schmetterlinge: Lepidoptera
Familie: Ritterfalter (Papilionidae)
Unterfamilie: Papilioninae
Größe: Er zählt zu den großen Faltern mit einer Flügelspannweite von 50 bis 80 mm.
Kennzeichen: Die Flügeloberseite ist hellgelb gefärbt und zeigt schwarze Muster. Besonders auffällig und typisch sind die Hinterflügel, die in ihrer Form oft einen welligen Rand aufweisen und mit einer Spitze bzw. einem Schwanz enden. Ebenso auffällig sind auf den Hinterflügeln die blauen bandartigen Zeichnungen und der auf jedem Hinterflügel befindliche blau-rote und schwarz umrandete Augenfleck. Die Flügelunterseiten sind ebenfalls hellgelb, aber in der Tonung etwas zarter und weisen auch schwarze Muster auf.
Vorkommen: In Mitteleuropa ist er in vielen Gebieten wieder häufiger zu sehen. Er bevorzugt sonniges und offenes Gelände als Lebensraum z. B. in Gärten, auf Trockenrasen, aber auch an Wegesrändern.
Futterpflanzen der Raupen: Meist Wilde Möhre (Daucus carota), aber auch andere Gewächse wie z.B. Echter Fenchel (Foeniculum vulgare) und Bärwurz (Meum athamanium).
Informatives: Seine Flugzeiten sind jährlich in 2, manchmal aber auch in 3 Generationen. Bei genauer Beobachtung ist auffällig, dass sich die Falter oft an Bergkuppeln sammeln, um dann gemeinsam ihre Balzflüge abzusolvieren. Diese Verhaltensweise nennt sich "Hilltopping". Das Weibchen legt die hellen Eier einzeln auf die Futterpflanze. Die nach ungefähr vierzehn Tagen schlüpfenden Raupen sind zuerst dunkel und wechseln dann im Laufe ihrer Entwicklung häufiger die Farbe. Am Ende der Entwicklung sind sie hellgrün und haben auf der glatten Oberfläche orangerote und schwarze Querringe. Die Puppen sind zuerst grün und entwickeln sich dann oft noch im gleichen Jahr zu Faltern oder färben sich braun und überwintern bis ins folgende Jahr.
© Thomas Zimmermann
© Thomas Zimmermann
© Sigrid Dauth (aufgenommen mit dem iPhone)
© arik37 (Arik Siegel)
© arik37 (Arik Siegel). Aus der Puppe schlüpfender Schwalbenschwanz (Papilio machaon)
© arik37 (Arik Siegel). Puppe des Schwalbenschwanz (Papilio machaon) Common Swallowtail chrysalis
© Thomas Zimmermann. Raupe des Schwalbenschwanz (Papilio machaon) Common Swallowtail caterpillar