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Nachlese und Reisetipp: Tibrbilit, Wettrocken, Tamdraman – Naturkundliche Reisen zu den Berbern im marokkanischen Atlasgebirge
 © Sigrid Dauth. Vor Beginn des Vortrags am 27.11.2015 im Max-Auerbach-Saal im Naturkundemuseum Karlsruhe
© Sigrid Dauth. Vor Beginn des Vortrags am 27.11.2015 im Max-Auerbach-Saal im Naturkundemuseum Karlsruhe
Für alle reisefreudigen Nachtfalter-Fans haben wir hier wir einen besonderen Tipp. Aber Vorsicht, neben der Reisefreudigkeit gehört dazu auch eine große Portion Abenteuerlust dazu, um sich auf die Reise zu den Schmetterlingen (Tibrbilit) in den Berbergebieten von Marokko zu machen.
Eine eindrucksvolle Vorstellung, was Schmetterlingsinteressierte dort zu erwarten haben, präsentierten der erfahrene Nachfalterkenner und Buchautor Axel Steiner und der Schmetterlingsforscher und Biologielehrer Rolf Bläsius mit zahlreichen Fotos und persönlichen Erläuterungen in ihrem Vortrag am 27. November 2015 anlässlich des 175-jährigen Bestehens des Naturwissenschaftlichen Vereins am Naturkundemuseum Karlsruhe. Die Fotos stammen aus den verschiedenen Reisen der beiden Schmetterlingskenner, die sich jeweils über mehrere Monate hingezogen hatten. Und obwohl die Betonung eindeutig auf den Nachtfaltern (Heterocera) lag, gab es auch Einiges über das Land, die dort lebenden Menschen, andere Tierarten und über die dortige Pflanzenwelt zu erfahren. Schmetterlingsfans, die sich auf die Spuren der beiden Schmetterlingsforscher begeben wollen, sollten ein geschultes Auge haben, um die gut getarnten Raupen und Falter überhaupt entdecken und beobachten zu können.
Die Reise begann im Hohen Atlas in Tizi-n-Test, einem Pass auf ca. 2082 Meter Höhe, der auf einem schmalen ungeteerten Weg sogar noch mit dem Auto erreichbar ist und führte nach Oukaimeden (in ca 45 km Entfernung von Marrakesch) auf ca. 2600 Meter Höhe, im Winter eines der besten Ski Resorts in Afrika. Zu beobachten gab es es dort verschiedene Spanner (Geometridae), Widderchen (Zygaenidae), Eulenfalter (Noctuidae), aber auch Edelfalter (Nymphalidae) wie z. B. den Coenonympha vaucheri (Blachier 1905), Schwärmer (Sphingidae) und Pfauenspinner (Saturiidae). Alle gezeigten Exemplare hier zu nennen, würde zur Unübersichtlichkeit führen. Aber auch Vögel wie z. B. der Diademrotschwanz (Phoenicurus moussieri) oder die Ohrenlerche (Eremophila alpestris), Skorpione, Fledermäuse, Alpenkrähen, Rötelfalken und Atlashörnchen (Atlantoxerus getulus) zeigten sich den Schmetterlingskundlern.
Vom Hohen Atlas führte die Reise über den Mittleren Atlas am Stausee Bin el Quidane vorbei mit zahlreichen Eulenfaltern (Noctuidae), Glasflüglern (Sesiidae), aber auch anderen Tieren, wie die Berberaffen (Macaca sylvanus) in den Südwesten im Anti-Atlas. Eine Landschaft mit Mandelbäumen, verschiedenen Echsen, Geckos Wüsten-Hornvipern (Cerastes cerastes) und verschiedenen Eulenfaltern (Noctuidae).
Über Forum-el-Hisn in der östlich gelegenen Präsahara mit Dromedaren, Dattelpalmen, verschiedenen Vögeln wie z. B. Sahara-Steinschmätzer, Mittelmeer-Steinschmätzer oder Felsenschwalben, Tigermotten (Arctiinae), Lasiocampidae, Erebidae und Schwärmern (Sphingidae) führte die Reise am Ende des Atlasgebirges bei Agadir wieder zurück zum Flughafen, um die Heimreise aus einer landschaftlich rauen aber abwechslungsreichen Tier- und Pflanzenwelt anzutreten.
 © Sigrid Dauth. Nach dem Vortrag bei der Fragerunde im Gespräch mit Besuchern: Ralf Bläsius (vorne rechts), Dr. Robert Tausch (dahinter links)
© Sigrid Dauth. Nach dem Vortrag bei der Fragerunde im Gespräch mit Besuchern: Ralf Bläsius (vorne rechts), Dr. Robert Tausch (dahinter links)
 Juni 23, 2015 at 11:55 |  von
Juni 23, 2015 at 11:55 |  von    Sigrid Dauth |  in
Sigrid Dauth |  in   Aktionen,
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Projekte  Nachlese und Aktionsende: Tag der Artenvielfalt mit dieSchmetterlinge.com am 13. Juni 2015
 © Sigrid Dauth. Ampfer-Grünwidderchen (Adscita statices) The Forester
© Sigrid Dauth. Ampfer-Grünwidderchen (Adscita statices) The Forester
 © Sigrid Dauth. Fleckenspanner (Pseudopanthera macularia) Speckled Yellow aufgenommen mit dem iPhoneAm Samstag, den 13. Juni 2015 hatten wir bei dieSchmetterlinge.com alle Schmetterlingsfans anlässlich des Tags der Artenvielfalt zu unserer eigenen Aktion aufgerufen. Es galt, an einem ganz besonderen Platz in der Nähe des jeweiligen Wohnorts während der Dauer von mindestens einer Stunde so viele Schmetterlinge und Raupen wie möglich zu entdecken und zu fotografieren.
© Sigrid Dauth. Fleckenspanner (Pseudopanthera macularia) Speckled Yellow aufgenommen mit dem iPhoneAm Samstag, den 13. Juni 2015 hatten wir bei dieSchmetterlinge.com alle Schmetterlingsfans anlässlich des Tags der Artenvielfalt zu unserer eigenen Aktion aufgerufen. Es galt, an einem ganz besonderen Platz in der Nähe des jeweiligen Wohnorts während der Dauer von mindestens einer Stunde so viele Schmetterlinge und Raupen wie möglich zu entdecken und zu fotografieren. 
Auch ich habe mich an diesem Tag am Spätnachmittag auf eine meiner Lieblingswiesen im Albtal bei Karlsruhe begeben, um für eine Stunde auf "Schmetterlings- und Raupenpirsch" zu gehen. Doch meine Enttäuschung war groß. In den Jahren zuvor wusste ich zum selben Zeitraum auf der gleichen Wiese nicht, wohin ich schauen sollte, weil es so viele verschiedene Schmetterlinge zu beobachten gab. Doch in diesem Jahr war alles anders. Es flogen kaum Falter umher und Raupen konnte ich, trotz intensiver Suche keine Einzige entdecken.
 © Sigrid Dauth. Großes Ochsenauge (Maniola jurtina) Meadow Brown aufgenommen mit dem iPhoneLetztendlich wurde meine Mühe schließlich dann doch noch belohnt. Einige Ampfer-Grünwidderchen (Adscita statices), tagaktive Nachtfalter aus der Familie der Widderchen, hatten sich auf Schlangen-Knöterich-Blüten (Polygonum bistorta) niedergelassen und ließen sich von mir mit der Spiegelreflexkamera fotografieren. Dazwischen konnte ich immer wieder auch meine iPhone-Kamera zücken und das eine oder andere Ochsenauge und sogar einen Fleckenspanner (Pseudopanthera macularia) ablichten. Zu meiner Artensammlung in dieser Stunde gesellten sich schließlich noch einige Hain-Zünsler (Crambus lathoniellus) und Weißstirn-Weißspanner (Cabera pusaria). Nach Ablauf der Stunde konnte ich immerhin fünf Schmetterlingsarten mit Fotos vorweisen. Alle anderen Schmetterlinge, die ich entdecken konnte, waren so klein und so flink, dass es mir nicht gelang diese fotografisch festzuhalten.
© Sigrid Dauth. Großes Ochsenauge (Maniola jurtina) Meadow Brown aufgenommen mit dem iPhoneLetztendlich wurde meine Mühe schließlich dann doch noch belohnt. Einige Ampfer-Grünwidderchen (Adscita statices), tagaktive Nachtfalter aus der Familie der Widderchen, hatten sich auf Schlangen-Knöterich-Blüten (Polygonum bistorta) niedergelassen und ließen sich von mir mit der Spiegelreflexkamera fotografieren. Dazwischen konnte ich immer wieder auch meine iPhone-Kamera zücken und das eine oder andere Ochsenauge und sogar einen Fleckenspanner (Pseudopanthera macularia) ablichten. Zu meiner Artensammlung in dieser Stunde gesellten sich schließlich noch einige Hain-Zünsler (Crambus lathoniellus) und Weißstirn-Weißspanner (Cabera pusaria). Nach Ablauf der Stunde konnte ich immerhin fünf Schmetterlingsarten mit Fotos vorweisen. Alle anderen Schmetterlinge, die ich entdecken konnte, waren so klein und so flink, dass es mir nicht gelang diese fotografisch festzuhalten.
Mit diesem Ergebnis, das im Vergleich zu den Vorjahren allerdings sehr mager ausgefallen ist, ging der dieSchmetterlinge.com-Tag der Artenvielfalt 2015 zu Ende. Und nach Ablauf der Woche war auch wie angekündigt am vergangenen Samstag die Frist für das Gewinnspiel beendet.
 © Sigrid Dauth. Hain-Zünsler (Crambus lathoniellus) Hook-streaked Grass-Veneer
© Sigrid Dauth. Hain-Zünsler (Crambus lathoniellus) Hook-streaked Grass-Veneer
 © Sigrid Dauth. Weißstirn-Weißspanner (Cabera pusaria) Common White Wave
© Sigrid Dauth. Weißstirn-Weißspanner (Cabera pusaria) Common White Wave
Jugendarbeit des Naturwissenschaftlichen Vereins erhält finanzielle Förderung von der BBBank Karlsruhe
 Foto: Michael Falkenberg. Filialdirektor Thomas Sebold von der BBBank übergibt im Karlsruher Naturkundemuseum einen Scheck an Vertreter des Naturwissenschaftlichen VereinsWie auch im vergangenen Jahr schon erhalten die Mitglieder der Entomologischen Jugendarbeitsgemeinschaft des Naturwissenschaftlichen Vereins Karlsruhe e.V. am Naturkundemuseum Karlsruhe auch in 2015 eine finanzielle Unterstützung von der BBBank Karlsruhe für ihren Beitrag zur Umweltbildung und zum Artenschutz. Die Übergabe des Schecks in Höhe von 3000 Euro erfolgte durch Thomas Sebold, dem Direktor der BBBank-Filiale Herrenstraße an die jugendlichen Forscher am 28. April 2015 im Auerbachsaal des Naturkundemuseums Karlsruhe.
Foto: Michael Falkenberg. Filialdirektor Thomas Sebold von der BBBank übergibt im Karlsruher Naturkundemuseum einen Scheck an Vertreter des Naturwissenschaftlichen VereinsWie auch im vergangenen Jahr schon erhalten die Mitglieder der Entomologischen Jugendarbeitsgemeinschaft des Naturwissenschaftlichen Vereins Karlsruhe e.V. am Naturkundemuseum Karlsruhe auch in 2015 eine finanzielle Unterstützung von der BBBank Karlsruhe für ihren Beitrag zur Umweltbildung und zum Artenschutz. Die Übergabe des Schecks in Höhe von 3000 Euro erfolgte durch Thomas Sebold, dem Direktor der BBBank-Filiale Herrenstraße an die jugendlichen Forscher am 28. April 2015 im Auerbachsaal des Naturkundemuseums Karlsruhe. 
Das Fördergeld, das zur Anschaffung von weiterer Ausrüstung für Exkursionen der Jugendlichen eingesetzt werden soll, stammt aus den Mitteln des Gewinnsparvereins Südwest e.V., an der auch die BBBank Karlsruhe beteiligt ist. Der Gewinnsparverein Südwest e.V. mit Sitz in Karlsruhe ist eine Lotterie, von deren Loseinsatz ein fester Anteil in gemeinnützige, mildtätige und kirchliche Einrichtungen in der Nachbarschaft eingebunden wird.
Mit dieser Förderung unterstützt die BBBank die immer wichtiger werdende Arbeit der Entomologischen Jugendarbeitsgemeinschaft für die Insekten, vorrangig für die Schmetterlinge (Tagfalter und Nachtfalter) in der Region. Eine Initiative der Bank, die hoffentlich auch in anderen Bundesländern Nachahmer findet. Denn mehr den je zeigen die aktuellen Auswertungen vieler Naturschutzbehörden, wie rückläufig die Zahlen der Artenvorkommen sind. Um so bedeutender ist es, schön früh Kinder und Jugendliche für die Arbeit im Sinne der Insekten zu begeistern.
Die Jugendlichen im Alter zwischen 10 und 18 Jahren nehmen regelmäßig an Exkursionen bei Tag und bei Nacht an ausgesuchten Plätzen im Hardtwald in der Region um Karlsruhe teil, die zur wissenschaftlichen Kartierung von Insekten unter Anwendung des entomofaunistischen Erfassungsprogramms InsectIS, das zur vom Naturkundemuseum Karlsruhe geführten Landesdatenbank Schmetterlinge Baden-Württembergs gehört, dient. Außerdem erhalten die jungen Insektenforscher bei den Treffen Hinweise zur Insektenauffindung, zu erforderlichen Findungshilfsmitteln, zur Artenbestimmung und Kenntnisse zu verschiedenen Insektenarten und deren Zucht.
Weitere Auskünfte für eine Teilnahme an der Entomologischen Jugendarbeitsgemeinschaft des Naturwissenschaftlichen Vereins Karlsruhe e.V. am Naturkundemuseum Karlsruhe gibt es beim Leiter der AG Dr. Peter Müller. Weitere Informationen für Förderungsinteressierte gibt es bei Dr. Robert Trusch, dem Kurator Lepidoptera, Referat Entomologie.
Neue Spannerart in Deutschland von Schmetterlingsforschern des Naturkundemuseums Karlsruhe entdeckt
 Foto: SMNK (Dr. Robert Trusch)
Foto: SMNK (Dr. Robert Trusch)
Die Schmetterlingsforscher am Naturkundemuseum Karlsruhe haben gemeinsam mit den ehrenamtlichen Schmetterlingskundlern der Entomologischen Arbeitsgemeinschaft im Naturwissenschaftlichen Verein Karlsruhe e.V. in der südlichen Oberrheinebene einen Großschmetterling entdeckt, der bisher vor allem in Zentralfrankreich zu beobachten ist. Den Forschern ist es zum ersten Mal in Deutschland gelungen das Purpurweiden-Jungfernkind (Boudinotiana touranginii) nachzuweisen. Dieser Spanner (Geometridae), der seinen Namen aufgrund der Auffindbarkeit der Raupen ausschließlich an Pupurweiden (Salix purpurea) trägt, ist zwar schon seit Jahrtausenden in der Oberrheinebene ansässig. Bereits 1870 wurde er von den Franzosen Maurice Sand und Jean Étienne Berce als eigene Art beschrieben, doch bisher konnte er in deutschen Gefilden noch nicht beobachtet werden.
Wir gratulieren den Schmetterlingsforschern am Natukundemuseum Karlsruhe ganz herzlich zu diesem ganz besonderen Fund.
Weitere Informationen gibt es am Naturkundemuseum Karlsruhe bei Dr. Robert Trusch, dem Kurator Lepidoptera, Referat Entomologie
Hier geht es zur offiziellen Mitteilung des Naturkundemuseums Karlsruhe.
 Foto: SMNK (Dr. Robert Trusch)
Foto: SMNK (Dr. Robert Trusch)
 Juni 17, 2014 at 11:06 |  von
Juni 17, 2014 at 11:06 |  von    Sigrid Dauth
Sigrid Dauth Nachlese: Exkursion zu den Schmetterlingen und Blütenpflanzen auf den Rappenwörter Brennen
 © Sigrid Dauth. Eine der drei "Brennen" (Trockenauen) im Wald bei RappenwörtAm Donnerstagnachmittag, den 5. Juni 2014 hatte ich mich der zweieinhalbstündigen Exkursion zu den Schmetterlingen und Blütenpflanzen auf den Rappenwörter Brennen (mehr Fotos in der Galerie) angeschlossen. Angeboten wurde diese faunistisch-floristische Exkursion als gemeinschaftliches Projekt in Zusammenarbeit mit dem Naturschutzzentrum Rappenwört, dem Naturkundemuseum Karlsruhe und der Botanischen Arbeitsgemeinschaft Südwestdeutschland e. V.. Für das Naturschutzzentrum Rappenwört begleitete Andreas Wolf, Geschäftsführer der Stiftung Naturschutzzentrum Karlsruhe-Rappenwört die Veranstaltung, vom Naturkundemuseum Karlsruhe unterstützte Dr. Robert Trusch, Kurator für Lepidopterologie das Projekt und als Spezialistin für Pflanzen führte Karola Wiest, wissenschaftliche Mitarbeiterin beim Thomas Breunig-Institut
 für Botanik und Landschaftskunde Karlsruhe in Vertretung für den ürsprünglich angekündigten dann aber leider erkrankten Siegfried Demuth durch die Exkursion.
© Sigrid Dauth. Eine der drei "Brennen" (Trockenauen) im Wald bei RappenwörtAm Donnerstagnachmittag, den 5. Juni 2014 hatte ich mich der zweieinhalbstündigen Exkursion zu den Schmetterlingen und Blütenpflanzen auf den Rappenwörter Brennen (mehr Fotos in der Galerie) angeschlossen. Angeboten wurde diese faunistisch-floristische Exkursion als gemeinschaftliches Projekt in Zusammenarbeit mit dem Naturschutzzentrum Rappenwört, dem Naturkundemuseum Karlsruhe und der Botanischen Arbeitsgemeinschaft Südwestdeutschland e. V.. Für das Naturschutzzentrum Rappenwört begleitete Andreas Wolf, Geschäftsführer der Stiftung Naturschutzzentrum Karlsruhe-Rappenwört die Veranstaltung, vom Naturkundemuseum Karlsruhe unterstützte Dr. Robert Trusch, Kurator für Lepidopterologie das Projekt und als Spezialistin für Pflanzen führte Karola Wiest, wissenschaftliche Mitarbeiterin beim Thomas Breunig-Institut
 für Botanik und Landschaftskunde Karlsruhe in Vertretung für den ürsprünglich angekündigten dann aber leider erkrankten Siegfried Demuth durch die Exkursion.
Um 16.00 Uhr hatten sich ca. 15 Erwachsene und eine Jugendliche am Parkplatz im nahen Umfeld der Brennen in Rappenwört eingefunden. Nach einigen kurzen einleitenden Worten startete Andreas Wolf die Exkursion mit der interessanten Einführung zu den Rappenwörter Trockenauen, auch als "Brennen" bezeichnet. Erstaunliches gab es dabei zu erfahren, denn diese speziellen Standorte, insgesamt drei an der Zahl, von denen aber eine für die Öffentlichkeit nicht zugänglich ist, sind sehr heiße und trockene Kiesaufschüttungen inmitten einer nährstoffreichen Aue, die eine besondere Vielfalt an Flora und Fauna vorzuweisen haben. Die "Brennen" bleiben aber entgegen der allgemeinen Vermutung nicht sich selbst überlassen, sondern, werden von Menschenhand offen gehalten und gemäht. Würde das nicht so gehandhabt, wären diese besonderen nährstoffarmen und heißen Standorte in kürzester Zeit von der Vegetation überwuchert und nicht mehr zugänglich. Und während wir wichtige Informationen zu den Trockenauen erfuhren sauste schon eine erste Besonderheit über unsere Köpfe hinweg durch die Lüfte. Und zwar so schnell, sodass wir kaum einen Blick auf dieses Naturwunder, den Kleinen Eisvogel (Limenitis camilla) mit der schwarz-weißen Zeichnung auf den Flügeln werfen konnten, während er uns auf dem Weg zur ersten "Brenne" begleitete.
 © Sigrid Dauth. Ein Kleiner Eisvogel (Limenitis camilla) im Beobachtungsglas
© Sigrid Dauth. Ein Kleiner Eisvogel (Limenitis camilla) im Beobachtungsglas
Dort angekommen erwartete uns eine offene Lichtung mit vielen verschiedenen Gräsern und mit einer Ansammlung der leicht giftigen Steppen-Wolfsmilch (Euphorbia seguieriana). Wie wir von Frau Wiest erfuhren, ist diese gelbe ganz besondere Pflanze streng geschützt und steht auf der Roten Liste mit Status 3 vor dem Aussterben gefährdeter Arten. Und trotz ihrer leichten Gifitigkeit, ist die Pflanze Nahrung für bestimmte Schmetterlingsarten. Als Nektarpflanze dient sie der Scheck-Tageule (Euclidia mi), als Nahrungspflanze muss sie für die Raupen des Wolfsmilch-Schwärmers (Hyles euphorbiae) und des Spätsommer-Wolfsmilch-Glasflügers (Chamaesphecia leucopsiformis) herhalten. Und kaum hatten wir Exkursions-Teilnehmer das Gehörte und Gezeigte zur Steppen-Wolfsmilch (Euphorbia seguieriana) verarbeitet, folgten von Herrn Trusch Neuigkeiten zu den Weißlingen (Pieridae). Zwei herumfiiegende Vertreter dieser Schmetterlingsfamilie hatte Herr Trusch mittlerweile mit seinem Kescher eingefangen und zu Anschauungszwecken für kurze Zeit in ein mitgebrachtes Beobachtungsglas gesetzt. Einer dieser beiden Exemplare war ein Karstweißling, eine seit 2009 aus der Schweiz neu in Deutschland eingewanderte Weißlings-Art, über die es so Einiges zu erfahren gab.
 © Sigrid Dauth. Die beiden Exkursionsleiter Karola Wiest (mitte) und Andreas Wolf (rechts) präsentieren den Teilnehmern typische Pflanzen und Tiere auf den "Brennen"
© Sigrid Dauth. Die beiden Exkursionsleiter Karola Wiest (mitte) und Andreas Wolf (rechts) präsentieren den Teilnehmern typische Pflanzen und Tiere auf den "Brennen"
Dann ging es weiter zur nächsten Trockenaue (Brenne). Auf dem Weg dorthin wechselten sich die drei Exkursionsleiter mit ihren jeweiligen Spezialthemen ab, je nach Pflanzen-, Tier- und Schmetterlingsart, die es zu bestaunen gab. Auf diese Weise lernten wir Teilnehmer die verschiedensten Pflanzen und Tiere kennen und erfuhren auch so Einiges zur Lebensweise der jeweiligen Art. Diese spannende und abwechslungsreiche Exkursionsgestaltung wurde auch für die folgende Zeit beihalten. Und während Frau Wiest auf anschauliche Weise die besonderen Pflanzen präsentierte, ergänzte Herr Trusch das Programm mit Informationen zu den vorbeiflatternden Schmetterlingen (Lepidoptera), die sich zm Teil mit dem Kescher einfangen und im Beobachtungsglas bestaunen ließen, aus dem sie anschließend wieder freigelassen wurden. So gelang es auch dem Schmetterlingsspezialisten uns Exkursionsteilnehmern auch ein Exemplar des edlen Kleinen Eisvogels (Limenitis camilla) im Beobachtungsglas zu präsentieren, eine Erfahrung, die keiner von uns missen wollte, denn eine solche Gelegenheit bietet sich nicht alle Tage. Herr Wolf rundete das Programm durch die verschiedensten Erläuterungen zu den ortsansässigen Tieren und Pflanzen ab. Einer der ganz besonders magischen Momente war die Begegnung mit den graziösen Gebänderten Prachtlibellen (Calopteryx splendens), die umherflogen. Einem Exemplar konnten wir ganz nah direkt in die Augen zu schauen, denn mit geübten Handgriffen war es Herrn Wolf gelungen eine Libelle mit den Händen zu fangen und ganz behutsam zwischen den Fingern zu halten. Ein Handlung, die Ungeübte besser nicht durchführen sollten, um das Tier nicht zu beschädigen (Foto in der Galerie).
 © Sigrid Dauth. Der Schmetterlingsexperte Dr. Robert Trusch demonstriert wie man Schmetterlinge anhand eines Bestimmungsbuches benennen kannAuf diese Weise führte uns der Weg über die nächste "Brenne", im Gänsemarsch hintereinander, um so wenig Pflanzen wie möglich niederzutreten, vorbei an Weißen Waldhyazynthen (Platanthera bifola), verschiedenen Pfeifengräsern (Molinia), Riesen-Goldrute (Solidago gigantea), Großem Wiesenknopf (Sanguisorba officinalis) und Kleinem Wiesenknopf (Sanguisorba minor), erstere Heimatpflanze für die Hellen Wiesenknopf- Ameisenbläulinge (Maculinea teleius) und die Dunklen Wiesenknopf-Ameisenbläulinge, Thymianen (Thymus), verschiedenen Gräsern und vielen, vielen mehr. Dabei umschwirrten uns die verschiedensten Libellen (Odonata), Edelfalter (Nymphalidae), Weißlinge (Piridae), Spanner (Geometridae), Zünsler (Pyralidae), Eulenfalter (Noctuidae) und Heuschrecken (Orthoptera). Und immer gab es von den drei Experten Aufschlussreiches und Spannendes begleitend zur jeweiligen Art zu erfahren. Einige Schmetterlingsarten konnten wir sogar anhand der mitgeführten Bestimmungsbücher namentlich benennen. So Vieles gab es zu sehen, zu beobachten und zu hören, sodass ich hier nicht alle entdeckten Tier- und Pflanzenarten aufzählen kann. Nach zweieinhalb Stunden vollgepackt mit Beobachtungen und begleitendem Wissenswertem, mit Begeisterung von den drei Exkursionsleitern vorgetragen, ging dieser erlebnisreiche Ausflug zu den Schmetterlingen und den Blütenpflanzen auf den Rappenwörter Brennen zu Ende.
© Sigrid Dauth. Der Schmetterlingsexperte Dr. Robert Trusch demonstriert wie man Schmetterlinge anhand eines Bestimmungsbuches benennen kannAuf diese Weise führte uns der Weg über die nächste "Brenne", im Gänsemarsch hintereinander, um so wenig Pflanzen wie möglich niederzutreten, vorbei an Weißen Waldhyazynthen (Platanthera bifola), verschiedenen Pfeifengräsern (Molinia), Riesen-Goldrute (Solidago gigantea), Großem Wiesenknopf (Sanguisorba officinalis) und Kleinem Wiesenknopf (Sanguisorba minor), erstere Heimatpflanze für die Hellen Wiesenknopf- Ameisenbläulinge (Maculinea teleius) und die Dunklen Wiesenknopf-Ameisenbläulinge, Thymianen (Thymus), verschiedenen Gräsern und vielen, vielen mehr. Dabei umschwirrten uns die verschiedensten Libellen (Odonata), Edelfalter (Nymphalidae), Weißlinge (Piridae), Spanner (Geometridae), Zünsler (Pyralidae), Eulenfalter (Noctuidae) und Heuschrecken (Orthoptera). Und immer gab es von den drei Experten Aufschlussreiches und Spannendes begleitend zur jeweiligen Art zu erfahren. Einige Schmetterlingsarten konnten wir sogar anhand der mitgeführten Bestimmungsbücher namentlich benennen. So Vieles gab es zu sehen, zu beobachten und zu hören, sodass ich hier nicht alle entdeckten Tier- und Pflanzenarten aufzählen kann. Nach zweieinhalb Stunden vollgepackt mit Beobachtungen und begleitendem Wissenswertem, mit Begeisterung von den drei Exkursionsleitern vorgetragen, ging dieser erlebnisreiche Ausflug zu den Schmetterlingen und den Blütenpflanzen auf den Rappenwörter Brennen zu Ende. 




