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Rückblick: Amazonische Spinnen und Schmetterlinge auf der KAMUNA am 4.08.2013
Im Rahmen der KAMUNA 2013, der 15. Karlsruhe Museumsnacht am 4. August 2013, konnten sich interessierte Besucher auch im Naturkundemuseum neben vielen anderen zeitgleich stattfindenen Ausstellungen und Präsentationen über das Projekt Amazonische Spinnen und Schmetterlinge informieren.
Dr. Hubert Höfer, Dipl. Biologe, Kurator und zuständig für Spinnentiere und wirbellose Bodentiere am Naturkundemuseum, gab eine kurze Einführung des Projekts und stellte die beteiligten WissenschaftlerInnen vor. Auf der einen Seite des für die KAMUNA-Nacht vorbereiteten Präsentationsraums konnte man einen Eindruck über die in Amazonien vorkommenden Spinnen bekommen, einige lebende Exemplare begutachten und Informationen zu diesen Tieren erhalten. Auf der anderen Seite des Raumes gab es verschiedenen Informationsstellen zu den amazonischen Schmetterlingen, Plakate zum Projekt in Brasilien, eine Schmetterlings-Bastelstation für Kinder und Einiges mehr.
Mein Interesse galt in erster Linie den Schmetterlingen. Deshalb nutzte ich die Gelegenheit für ein kurzes Gespräch mit der am Projekt Amazonische Spinnen und Schmetterlinge beteiligten Biologin Frau Dr. Rosemary S. Vieira, die für 18 Monate Gastwissenschaftlerin am Naturkundemuseum ist. Frau Vieira´s Zuständigkeiten beinhalten u.a. die Konzeption einer Internet-Präsentation eines bebilderten Bestimmungsführers von Schmetterlingen in Zentralamazonien, für eine zu einem späteren Zeitpunkt erscheinenden gedruckten Ausgabe dieses Führers und für eine Ausstellung über amazonischen Schmetterlinge. Im Laufe des Gesprächs konnte ich auch einige Blicke auf die entstehende Internet-Präsentation werfen und einen ersten Eindruck dieses interesssanten Vorhabens erhalten.
Wenn die Website des Bestimmungsführes im kommenden Jahr wie geplant online gehen wird, werde ich hier auf dieSchmetterlinge.com mehr über diesen Führer berichten.
Nachlese: NachtAktiv-Nachtschmetterlinge im Auwald am 14.06.2013
Wie vor einem Jahr begann am 14. Juni 2013 um 21.30 Uhr beim Naturschutzzentrum Karlsruhe in Rappenwört die Exkursion NachtAktiv-Nachtschmetterlinge im Auwald mit den Begrüßungsworten von Andreas Wolf, dem Geschäftsführer der Stiftung Naturschutzzentrum Karlsruhe-Rappenwört und Dr. Robert Trusch, einem der beiden Referenten und Kurator für Lepidoptera am Staatlichen Museum für Naturkunde Karlsruhe.Da die Zahl der Teilnehmer von mehr 22 Erwachsenen und Jugendlichen doch sehr groß war, wurden an diesem Abend zwei Lichtfänge voneinander getrennt im Auwald aufgestellt. Und wie auch im Jahr zuvor, sorgte Michael Falkenberg, der zweite Referent und Entomologische Präparator am Staatlichen Museum für Naturkunde für den Aufbau des einen Lichtfangs, die Anbringung des Blaulichts und der 250-Watt-Birne unter dem ca. 1,50 Meter hohen Turmnetz zum Anlocken der Nachtfalter.
Alle Teilnehmer waren gespannt darauf, welche und wieviele verschiedene Nachtfalter-Arten sich zeigen würden, denn der Kälteeinbruch tags zuvor hatte nicht für ideale Voraussetzungen zum Anlocken von Nachtschmetterlingen (Heterocera) gesorgt. Doch kaum brach die Dunkelheit an, ließ sich auch schon der erste Zünsler auf dem Netz nieder. Und sofort wurden dann wieder die mitgebrachten Bestimmungsbücher gezückt und eifrig nach der passenden Falter-Abbildung gesucht, der dazugehörige Name abgelesen und anschließend notiert. Das klingt Alles ganz leicht, doch so einfach ist die Handhabung nicht. Denn anders als bei den Tagfaltern, die neben der wissenschaftlichen Bezeichnung auch noch deutsche Namen besitzen, sind die Nachtfalter in der Regel mit ihrer wissenschaftlichen Bezeichnung in lateinischer Sprache aufgelistet. Hinzu kommt, daß die Unterscheidungsmerkmale der einzelnen Arten in der filigranen Zeichnung und Färbung der Flügel oft so minimal sind, dass eine Zuordnung zu einer Farbabbildung unter Stirnlampenlicht sehr schwierig, manchmal auch gar nicht möglich ist.
Doch bei vielen Faltern war die Bestimmung mit Hilfe der anwesenden Nachtfalter-Experten erfolgreich. So gab auch Axel Steiner, Nachtfalterkenner, Co-Autor von Schmetterlingsbestimmungsbüchern und ehrenamtlicher Mitarbeiter des Naturkundemuseums Karlsruhe entscheidende Tipps zur Identifizierung, die wir z.B. bei den beiden Schmetterlingen aus der Familie der Spanner (Geometridae) anwenden konnten. Der eine, ein männliches Exemplar des Pustelspanners (Comibaena pustulata) mit pastellgrünen Vorder- und Hinterflügeln (Geometridae), der geduldig saß und sich in verschiedenen Bildern festhalten ließ. Und auch die andere nächtliche Schönheit, ein Schlehenspanner oder auch Pflaumenspanner (Angerona prunaria) der gewillt war, als Modell für die fotografisch Interessierten unter uns Teilnehmern auf einem Ast zur Aufnahme mit Smartphones und Spiegelreflexkameras zu posen. Dank beleuchtungstechnischer Unterstützung von Michael Falkenberg, der mit großer Geduld für das ausreichende Licht sorgte, konnten wir "Fotografen" unsere Beweisfotos auch von diesem Falter machen.
Ein anderer Falter, der Blütenspanner oder auch Weißer Hartriegel-Zierspanner (Astena ansaria), der sich zeigte, zählt zu den typischen Vertretern im Auwald. Auf all die anderen verschiedensten Eulenfalter (Noctuidae), Spanner (Geometridae), Bärenspinner (Arctiinae), Wickler (Totricidae), Zahnspinner (Notodontidae) und Zünsler (Pyralidae), die sich an diesem Abend anlocken ließen, will ich hier nicht genauer eingehen, denn die Zahl von knapp über 30 verschiedenen Arten innerhalb von wenigen Stunden war beachtlich. Doch wer Interesse hat kann ja einmal den Versuch wagen und im Internet in eine Suchmachschine die lateinischen Namen "Hydrelia flammeolaria" oder "Philereme vetulata" eingeben und sehen, welche Nachtschmetterlinge (Heterocera) dann angezeigt werden.
Weit nach Mitternacht habe ich den Ort des Geschehens verlassen und damit ging für mich wieder ein interessanter Ausflug zu den phantastischen nächtlichen Schönheiten im Auwald zu Ende. Wer bisher noch nicht solch ein Spektakel besucht hat, sollte die Gelegenheit ergreifen und sich die Teilnahme an einem erlebnisreichen "Lichtfang" und Ausflug zu den Nachtschmetterlingen nicht entgehen lassen.
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Erste Schmetterlinge gesichtet
Die Schafskälte hat wohl laut Meterologen nun die Eisheiligen abgelöst. Eine nicht gerade erfreuliche Ausgangssituation für die Schmetterlinge in diesem Jahr, die einen deutlichen Vorkommensrückgang zu verzeichnen haben. Dennoch boten mir die bisher wenigen Sonnenstunden in diesem Frühjahr schon Gelegenheit für schöne Schmetterlingsbegegnungen.
Vielleicht hilft die folgende Collage mit einigen der ersten Schmetterlinge, die ich in der Umgebung von Karlsruhe 2013 beobachten konnte, um der Tristesse ein wenig zu entfliehen.
Reihe oben:
Links: Zitronenfalter (Gonepteryx rahmni) Brimestone Butterfly
Mitte: Heidespanner (Ematurgia atomaria) Common Heath
Rechts: Faulbaumbläuling Weibchen (Celastrina argiolus) Holly Blue female
Reihe mitte:
Links: Braune Tageule (Euclidia glyphica) Burnet Companion
Mitte: Tagpfauenauge (Inachis io) Peacock Butterfly
Rechts: Faulbaumbläuling Weibchen (Celastrina argiolus) Holly Blue
Reihe unten:
Links: Tintenfleck-Weißling (Leptidea sinapis) Wood White
Mitte: Faulbaumbläuling Weibchen und Männchen (Celastrina argiolus) Holly Blue male and female
Rechts: Kleines Wiesenvögelchen (Coenonympha pamphilus) Small Heath
Rückblick: Symposium für Schmetterlingsschutz und 15. UFZ-Workshop "Populationsbiologie von Tagfaltern und Widderchen"
Die gemeinsam vom Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ) und von der Gesellschaft für Schmetterlingsschutz (GfS) alljährlich in Leipzig durchgeführte Veranstaltung konnte nach eigenen Angaben in diesem Jahr fast 100 Teilnehmer verzeichnen. Diese seit 1999 stattfindende Tagung zählt zu den wenigen Veranstaltungen in Deutschland zum Thema "Schmetterlinge", bei der Wissenschaftler, freiberufliche Biologen, Hobby-Schmetterlingsexperten, Vertreter von Behörden, Mitarbeiter von Planungsbüros, Schmetterlingskundler und andere zusammenkommen, um sich zu informieren und sich auszutauschen.
Vom 28.02. bis zum 2.03.2013 berichteten die jeweiligen Experten in 23 Vorträgen über Status und Ergebnisse verschiedenster "Schmetterlingsprojekte" wie z.B. zum Bestandsmonitoring, zur Demographie von Pupulationen, zur Mobilität bestimmter Falter, zum Schutz, zu klimatischen Bedingungen und zu verschiedenen Lebensräumen in Deutschland und anderen Ländern in Europa. Eine ausführliche Übersicht der Vorträge sind neben einigen Vortragsunterlagen, die von den jeweiligen Referenten zum Download bereitgestellt wurden, auf der Tagungs-Website zu sehen.
Schmetterlingsinteressierte konnen sich schon jetzt den Termin im kommenden Jahr vom 6. bis 8. März 2014 für eine Teilnahme an der Tagung in ihrem Kalender eintragen.
Neuer Fotograf und noch mehr Bilder
dieSchmetterlinge.com hat Verstärkung bekommen! Gemeinsam mit Thomas Zimmermann und Mark Pedley unterstützt mich nun auch Arik Siegel (arik37) mit seinen beeindruckenden und einmaligen Momentaufnahmen der "Schmetterlingsschönheiten" bei meiner Arbeit für und mit den Schmetterlingen.
Die Schmetterlingsmotive von Arik werden in der Bildergalerie mit deutschen, englischen und wissenschaftlichen Bezeichnungen präsentiert und sind in einigen Artenportraits und in verschiedenen Beiträgen im Blog und in Die Falter zu bewundern. Eine Kurzinfomation über den Fotografen selbst ist in der Rubrik Fotografen zu lesen.