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Kalender: Blueling 2016
Die Schmetterlingssaison ist fast zu Ende und nur noch wenige Schmetterlinge, die uns den Sommer über begleitet haben, nutzen die letzten Sonnenstrahlen um sich aufzuwärmen. Nun heißt es wieder einige Monate warten, bis der Frühling die Falter wieder schlüpfen und umherfliegen lässt. Doch mit unserem neuen Wandkalender Blueling 2016 lässt sich die Wartezeit verkürzen, bis man die bunte Farbpracht der Schmetterlinge wieder bewundern kann.
Jedes Monatsblatt des 12-seitigen hochwertigen englisch/deutschen Kalenders im DINA 3 Hochformat präsentiert einen ausgesuchten dekorativen Falter aus der Familie der Bläulinge, die der Schweizer Fotograf Thomas Zimmermann den Sommer über beobachtet und fotografiert hat. Holen auch Sie sich den Sommer zurück mit dem Wandkalender Blueling 2016.
Von der Raupe zum Schmetterling – Ein Schmetterlingsbeobachtungsprojekt mit Grundschülern
© dieSchmetterlinge.com: Die Kleinen Füchse werden aus dem Terrarium freigelassen
Dass man schon in jungen Jahren bei Kindern das Interesse für Schmetterlinge (Lepidoptera) wecken und sie damit auch für dieses Thema sensibilisieren kann, zeigt das Beispielprojekt einer 1. Klasse einer Bremer Grundschule. Gemeinsam mit ihrer Klassenlehrerin haben die Schülerinnen und Schüler über mehrere Wochen hinweg in eigenen Terrarien die Entwicklung zweier Schmetterlingsarten von der Raupe bis zum fertigen Schmetterling, beobachtet, begleitet und dokumentiert. Ein aufwendiges und spannendes Projekt für die quirligen und temperamentvollen jungen Forscher und ihre Lehrerin (mehr Fotos in der Galerie).
© Sigrid Dauth. Raupe des Kleinen Fuchses (Aglais urticae)
Anfang Mai wurde das Projekt "Von der Raupe zum Schmetterling” mit mehreren Raupen des Kleinen Fuchses (Aglais urticae) gestartet. Die Schülerinnen und Schüler haben gemeinsam mit ihrer Lehrerin Brennnesselblätter gesammelt und als Futterpflanzen für die Raupen in das vorbereitete Terrarium gelegt. Mit dem Einzug der Raupen begann dann die Beobachtungsphase. Farbe, Größe und Form der Raupen wurden genauestens studiert, dokumentiert und gezeichnet. In der folgenden Woche standen das Pflücken von Brennnesselblättern zum Füttern der Raupen und das Reinigen des Terrariums auf dem Tagesprogramm. Die jungen Forscher waren überrascht, welche Mengen von Futter erforderlich waren und wie viel Kot es zu beseitigen gab. Nach einigen Tagen wurde mit Spannung von den Kindern festgestellt, um wie viel die Raupen innerhalb einer Woche gewachsen waren. Nun war der Zeitpunkt für die Lehrerin gekommen, anhand einer großen Abbildung die einzelnen Körperteile der Raupen vorzustellen. Um dieses neu erlernte Wissen zu vertiefen und um sich über den tatsächlichen Entwicklungsstand zu vergewissern, verbrachte die Klasse viel Zeit mit dem Anschauen der Raupen. Eines Morgens stellten die Kinder fest, dass die Raupen verschwunden waren. Stattdessen befanden sich ungewohnte Gebilde im Terrarium. Über Nacht hatten sich die Raupen verpuppt, wie die Lehrerin im Unterricht erklärte. Die folgenden Tage verliefen zur Enttäuschung der jungen Forscher ereignislos, bis dann plötzlich bunte Schmetterlinge im Terrarium saßen. Was war passiert? Über Nacht waren die Kleinen Füchse (Aglais urticae) geschlüpft, die nun auf der Wiese in die Freiheit entlassen werden konnten. Ein Ereignis, das die Kinder mit Begeisterung begleiteten.
© dieSchmetterlinge.com. Raupe des Tagpfauenauges (Inachis io)
Und nun, sollte das Abenteuer mit den Schmetterlingen etwa schon zu Ende sein? Ganz im Gegenteil. Zur Freude aller zogen Anfang Juni neue Raupen in das Terrarium im Klassenzimmer ein. Doch diese hatten eine andere Farbe als die ersten Raupen, diese waren schwarz. Und wieder wurde bestaunt und anschließend alle neuen Beobachtungen und Erkenntnisse in eine Art "Projekttagebuch" eingetragen. Von der Lehrerin erfuhren die Schülerinnen und Schüler im Unterricht die wichtigsten Fakten zu den neuen Raupen, die sich zu dunkelrot gefärbten Tagpfauenaugen (Inachis io) entwickeln sollten. In den folgenden Tagen gab es für die jungen Schmetterlingsforscher außerdem noch eine Reihe begleitender Aktionen. Eine Aktion bestand darin, dass die Kinder gemeinsam mit ihrer Lehrerin im Laufe des Projekts immer wieder ein Schmetterlingslied anstimmten, das in jeder Strophe, die verschiedenen Entwicklungsstufen der Raupen beschrieb. Eine weitere Aktion war an einem Tag der Besuch einer Kindergartengruppe (Kinder, die im Folgejahr eingeschult werden sollten) zu einer Schmetterlingsbastelaktion. Gemeinsam wurden von den Grundschülern und den Kindergartenkindern eifrig und mit viel Engagement Schmetterlinge aus Papier gefaltet und anschliessend bemalt.
© dieSchmetterlinge.com. Raupe des Tagpfauenauges (Inachis io) verpuppt sich
Mitte Juni begann die Verpuppung der Raupen. Ein spannender Vorgang der Metamorphose, die, anders als bei den Kleinen Füchsen (Aglais urticae), unter den wachsamen Augen der jungen Forscher stattfand. Als das Puppenstadium vollständig erreicht und damit Ruhe ins Terrarium eingekehrt war, erlernten die Kinder anhand von Abbildungen die verschiedenen Entwicklungsstufen vom Ei, über die Raupen, die Puppen, bis zu den geschlüpften fertigen Schmetterlingen. Viel Wissen, das es durch ständiges Üben zu vertiefen galt. Als begleitende Aktion kam das Ausmalen von Schmetterlingsvorlagen hinzu. Kein leichtes Unterfangen, wie sich herausstellte. Denn die Kinder setzten nicht die Farben ein, die in der Natur vorgegeben waren, sie griffen stattdessen lieber zu ihren Lieblingsfarben, sodass die fertigen Kunstwerke sehr bunt ausfielen.
Zehn Tage nach der Verpuppung begannen im Terrarium wieder die Aktivitäten. Die Puppenhüllen platzten auf und die fertigen Tagpfauenaugen schälten sich unter den wachsamen Augen der jungen Forscher langsam aus den Puppenhüllen. Als alle Schmetterlinge geschlüpft waren, wurde es Zeit, diese in die Freiheit zu entlassen. Behutsam wurde im Freien auf einer Wiese das Terrarium geöffnet und die Tagpfauenaugen flogen unter fröhlichem Winken der Schülerinnen und Schüler auf und davon.
© dieSchmetterlinge.com. Puppe des Tagpfauenauges (Inachis io)
Damit ging das spannende Schmetterlingsbeobachtungsprojekt für die Erstklässler zu Ende. Doch nicht ganz, denn es stand noch ein Tagesausflug zu den Tropischen Schmetterlingen in der Botanika in Bremen auf dem Programm. Bevor die Kinder in der Schmetterlingshalle die frei umherfliegenden Tropischen Falter bewundern konnten, vermittelten die Mitarbeiter der Botanika noch so einiges Wissenswertes über die Tropenschmetterlinge. Zum Abschluss durften die jungen Forscher dann noch zu wissenschaftlichen Zwecken archivierte Schmetterlingspräparate unter dem Mikroskop betrachten.
© dieSchmetterlinge.com. Terrarium mit geschlüpften Kleinen Füchsen
Mit dem Besuch in der Botanika hat ein interessantes Schulprojekt sein Ende gefunden, das vielleicht in einer anderen Schule in einer anderen Klasse Nachahmer findet. Mein Dank geht an die Lehrerin dieser 1. Klasse in Bremen, die mir freundlicherweise sowohl Informationen, als auch Fotos zu diesem Projekt zur Verfügung gestellt hat.
© dieSchmetterlinge.com. Freigelassenes Tagpfauenauge (Inachis io) sitzt auf dem T-Shirt eines Schülers








Rosenheim holt den Regenwald nach Deutschland
© Sigrid Dauth. Display mit Archivierungskästen mit Schmetterlingen aus dem RegenwaldNicht nur optisch hat die Ausstellung Regenwald (vom 20. März bis 29. November 2015) so Einiges zu bieten (Weitere Fotos in der Galerie). Es gibt viel zu lernen über die Pflanzen, Tieren und Menschen, die im Urwald beheimatet sind, aber auch Hintergründiges, Informationen zur Gefährdung und Vorschläge, welche Maßnahmen zum Erhalt getroffen werden können, sind zu erfahren. Mit viel Engagement und Einsatz, wie die einzelnen knapp 50 Stationen mit verschiedenen wertvollen Exponaten schließen lassen, wurde diese abwechslungsreiche und auskunftsstarke Ausstellung im Ausstellungszentrum Lokschuppen auf zwei Etagen von der Veranstaltungs- und Kongress GmbH Rosenheim mit den Staatlichen Naturwissenschaftlichen Sammlungen Bayerns und dem Museum Fünf Kontinente zusammengestellt. Den beteiligten 15 führenden Wissenschaftlern in Biologie, Botanik, Ethnologie, Geologie, Ökologie, Zoologie usw. ist es gelungen, Fakten über die Völker, Pflanzen- und Tierwelten in Amazonien, Borneo, Papa Neuguinea und Kongo in dieser einmaligen Erlebnisausstellung zusammenzustellen und in spannenden Geschichten, in abwechslungsreichen Exponaten, wirkungsvollen Lichtprojektionen und informativen Abbildungen zu präsentieren. Besonderes beeindruckend sind die aufgebauten Terrarien mit lebenden Tieren, die die BesucherInnen am Leben der Blattschneider- und Treiberameisen im Urwald teilhaben lassen.
© Sigrid Dauth. Blick auf die zweigeschossige Ausstellungsfläche
Schon zu Beginn stimmt der gesonderte Eingangsbereich in einer Art "Dschungelsauna" mit Temperaturen um die 30 Grad und mit einer Luftfeuchtigkeit von 80 Prozent ergänzt durch eine Soundanlage, die Geräusche des Waldes und der Tiere erklingen lässt, auf die Lebensbedingungen im Regenwald ein. Dem folgen dann auch schon die ersten Schaukästen mit Auszügen der bunten vielfältigen Schmetterlingswelt und Fotopräsentationen von Schmetterlingen, Raupen und anderen Tieren. Danach führt der "Ausstellungsweg" die BesucherInnen unter Einsatz aller Sinne, Fühlen, Hören, Riechen, Tasten und Sehen weiter durch den geheimnisvollen aber auch bedrohten Regenwald weiter, bis man dort angelangt, wo es besonders wehtut, denn die Bedrohung dieses Ökosystems ist allgegenwärtig. Um dann nach der Verdeutlichung der Gefährdung dieses sensiblen Systems nicht sich selbst überlassen zu bleiben, zeigt die Ausstellung zum Abschluss so einige Möglichkeiten auf, wie jeder Einzelne zum Erhalt dieser rauen aber wertvollen Welt beitragen kann.
© Sigrid Dauth. Exponat mit Diashow
Ich habe mich viereinhalb Stunden dort aufgehalten und selbst diese Zeit war nicht ausreichend, um das Wissensspektrum, das auf unterschiedlichste Weise unter Einsatz verschiedenster Medien zugänglich gemacht wird, ganz zu erfassen. Und trotz der Fülle wird man nicht von Informationen übermannt, sondern fühlt sich aufgefordert, sich auf die präsentierten Inhalte einzulassen.
Die Ausstellung Regenwald erhält nach meiner Meinung die Einstufung besonders wertvoll, da sie neben der gebotenen Aufklärung auch ein Mahnmal darstellt, dieses wertvolle Ökosystem zu erhalten. Ich kann einen Besuch sehr empfehlen!
© Sigrid Dauth. Archivierungskasten mit Schmetterlingen aus dem Regenwald
Andere Beiträge zu diesem Thema:
Veranstaltungstipp: 20.März bis 29. November 2015: Regenwald
Nachlese und Vorankündigung: Eine schmetterlingskundliche Reise in den Peruanischen Regenwald nach Panguana
© Robert Trusch. Der Lupuna-Baum (Ceiba pentandra) in Panguana. das Wahrzeichen der Forschungsstation.Am 27. Februar 2015 stand eine exotische schmetterlingskundliche Reise im Mittelpunkt der Vortragsreihe der Entomologischen Arbeitsgemeinschaft im Naturwissenschaftlichen Verein (NWV) am Naturkundemuseum Karlsruhe. Dr. Robert Trusch entführte an diesem Abend mit zahlreichen Fotografien auf eine spannende Entdeckungstour in die biologische Forschungsstation Panguana mitten im peruanischen Regenwald. Gemeinsam mit Michael Falkenberg, ebenfalls am Naturkundemuseum beschäftigt, und anderen Wissenschaftlern war er Ende September 2014 aufgebrochen, um das Insektenleben und im Besonderen das Schmetterlingsleben in der Baumwipfelregion um die Forschungsstation der Zoologischen Staatssammlung München zu erkunden. Das hochkarätige wissenschaftliche Expeditionsteam, das im Folgenden ausführlicher vorgestellt wird, führte während des Aufenthaltes in der Forschungssstation Panguana, die nur mit dem Boot zu erreichen ist, einige Tag- und Nachtfänge durch, die vor allem zum Ziel hatten, möglichst viele Schmetterlingsarten in ihrer natürlichen Haltung und Umgebung fotografisch zu dokumentieren.
© Robert Trusch. Ankunft der Expedition in Panguana. Vorne rechts im Bild: Dr. Juliane Diller.Die Mitglieder des Expeditionsteams waren:
- Dr. Juliane Diller geb. Koeppcke, Stellvertretende Direktorin der Zoologischen Staatssammlung München, Haushaltsbevollmächtigte, Leiterin der Bibliothek und Leiterin der Biologischen Forschungsstation Panguana
- Prof. Dr. Klaus Schönitzer, Hauptkonservator der Sektion Hemiptera an der Zoologischen Staatssammlung München
- Dr. Robert Trusch, Kurator in der Abteilung Entomologie am Naturkundemuseum Karlruhe
- Michael Falkenberg, Entomologischer Präparator in der Abteilung Entomologie am Naturkundemuseum Karlsruhe
- Erich Diller, Schlupfwespenforscher
- Konrad Wothe, Naturfotograf und Zoologe
- Dr. Rolf Mörtter, ehrenamtlicher Mitarbeiter am Naturkundemuseum Karlsruhe
- László Börzsöny
- Carla Madueno, Studentin und Mitarbeiterin auf der Forschungsstation Panguana
- Julió Monzón, Student und Mitarbeiter auf der Forschungsstation Panguana
© Konrad Wothe. Forschungsstation Panguana aufgenommen mit der DrohneIn seinem Bildervortrag zeigte und beschrieb Dr. Robert Trusch die beschwerliche Anreise zur Forschungsstation Panguana, zuerst mit dem Flugzeug von Lima nach Pucallpa in Peru, von dort mit dem Auto auf holprigen Wegen in den Regenwald nach Humboldt und von dort wiederum mit dem Boot und zu Fuß zu der in 260 Metern Höhe am Río Llullapichisgelegenen Forschungsstation Panguana. Im weiteren Verlauf gab es mehr über die Arbeit der Wissenschaftler zu erfahren, die auch die aufwendige manuelle Anbringung der Lichtfalle hoch oben auf 20 Metern 100 Prozent vorstellte.
© Robert Trusch. Cithaerias pireta aurora (Blushing Phantom). Mit offenen Flügeln ist nur ganz selten zu beobachten.
In zahlreichen Bildern, die meisten von ihnen Makrofotografien, gab es eine Auswahl exotischer farbprächtiger Schmetterlinge, Raupen aber auch anderer Insekten und Pflanzen zu bewundern, die während der Expedition entdeckt worden waren. Eine prächtige Sammlung gab es zu bestaunen, die auszugsweise auch in der Galerie Teil 2: Schmetterlinge und andere Insekten in Panguana und in der Galerie Teil 3: Schmetterlinge und Raupen in Panguana hier auf dieSchmetterlinge.com zu betrachten sind. Die Beobachtungen wurden durch Einspielung von kurzen Videosequenzen ergänzt und vertieft. Nach mehr als zwei Stunden endete die Reise zur Forschungsstation Panguaga im Regenwald und so manch einer der Besucher des Vortrags wäre sicherlich gerne auf dieser außergewöhnlichen Forschungsreise dabei gewesen.
© Konrad Wothe. Morpho Helenor (Common Blue Morpho)
Doch die Reise zur Biologischen Forschungsstation Panguana geht noch weiter. Und zwar mit dem Vortrag mit Julió Monzón, Mitarbeiter auf der Forschungsstation Panguana, am 25. September 2015 Biodiversität bei Bärenspinnern in Panguana im Pavillion des Naturkundemuseum Karlsruhe.
Und bis zum 25. November 2015 mit der Ausstellung Regenwald im Lokschuppen in Rosenheim u. a. mit Fotos und Videos von Konrad Wothe aus Panguana und einem Interview mit Dr. Robert Trusch in der Forschungsstation.
© Robert Trusch. Dynamine artemesia (Small-eyed Sailor)
Mein herzlicher Dank geht an Dr. Robert Trusch und an Konrad Wothe, die mir Ihre tollen Fotos der ganz besonderen Schmetterlings- und Insektenwelt im peruanischen Regenwald zur Präsentation hier auf dieSchmetterlinge.com zur Verfügung gestellt haben.
Mehr Bilder gibt es in der Galerie zu sehen:
Teil 1: Eine Reise in den Peruanischen Regenwald nach Panguana
Teil 2: Schmetterlinge und andere Insekten in Panguana
Teil 3: Schmetterlinge und Raupen in Panguana
© Konrad Wothe. Amarynthis meneria (Red-barred Amarynthis)








Nachlese und Aktionsende: Tag der Artenvielfalt mit dieSchmetterlinge.com am 13. Juni 2015
© Sigrid Dauth. Ampfer-Grünwidderchen (Adscita statices) The Forester
© Sigrid Dauth. Fleckenspanner (Pseudopanthera macularia) Speckled Yellow aufgenommen mit dem iPhoneAm Samstag, den 13. Juni 2015 hatten wir bei dieSchmetterlinge.com alle Schmetterlingsfans anlässlich des Tags der Artenvielfalt zu unserer eigenen Aktion aufgerufen. Es galt, an einem ganz besonderen Platz in der Nähe des jeweiligen Wohnorts während der Dauer von mindestens einer Stunde so viele Schmetterlinge und Raupen wie möglich zu entdecken und zu fotografieren.
Auch ich habe mich an diesem Tag am Spätnachmittag auf eine meiner Lieblingswiesen im Albtal bei Karlsruhe begeben, um für eine Stunde auf "Schmetterlings- und Raupenpirsch" zu gehen. Doch meine Enttäuschung war groß. In den Jahren zuvor wusste ich zum selben Zeitraum auf der gleichen Wiese nicht, wohin ich schauen sollte, weil es so viele verschiedene Schmetterlinge zu beobachten gab. Doch in diesem Jahr war alles anders. Es flogen kaum Falter umher und Raupen konnte ich, trotz intensiver Suche keine Einzige entdecken.
© Sigrid Dauth. Großes Ochsenauge (Maniola jurtina) Meadow Brown aufgenommen mit dem iPhoneLetztendlich wurde meine Mühe schließlich dann doch noch belohnt. Einige Ampfer-Grünwidderchen (Adscita statices), tagaktive Nachtfalter aus der Familie der Widderchen, hatten sich auf Schlangen-Knöterich-Blüten (Polygonum bistorta) niedergelassen und ließen sich von mir mit der Spiegelreflexkamera fotografieren. Dazwischen konnte ich immer wieder auch meine iPhone-Kamera zücken und das eine oder andere Ochsenauge und sogar einen Fleckenspanner (Pseudopanthera macularia) ablichten. Zu meiner Artensammlung in dieser Stunde gesellten sich schließlich noch einige Hain-Zünsler (Crambus lathoniellus) und Weißstirn-Weißspanner (Cabera pusaria). Nach Ablauf der Stunde konnte ich immerhin fünf Schmetterlingsarten mit Fotos vorweisen. Alle anderen Schmetterlinge, die ich entdecken konnte, waren so klein und so flink, dass es mir nicht gelang diese fotografisch festzuhalten.
Mit diesem Ergebnis, das im Vergleich zu den Vorjahren allerdings sehr mager ausgefallen ist, ging der dieSchmetterlinge.com-Tag der Artenvielfalt 2015 zu Ende. Und nach Ablauf der Woche war auch wie angekündigt am vergangenen Samstag die Frist für das Gewinnspiel beendet.
© Sigrid Dauth. Hain-Zünsler (Crambus lathoniellus) Hook-streaked Grass-Veneer
© Sigrid Dauth. Weißstirn-Weißspanner (Cabera pusaria) Common White Wave