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Schmetterlingskalender für 2014
Abbildung der Titelseite des Kalenders von arik37 zur Verfügung gestellt.Auch für 2014 ist der Fotograf arik37 (Arik Siegel) seiner Linie treu geblieben und hat, wie die Jahre zuvor, wieder einen Wandkalender mit wunderschönen eigenen Fotos gestaltet und unter dem Titel Schmetterlinge 2014 selbst herausgebracht. Ausschließlich Tagfalter (Rhopalocera), bis auf einen allesamt in Deutschland beheimatet, standen ihm für sein aktuelles Werk Modell. Auf 12 Seiten im DIN A3 Format präsentiert er so einige Raritäten, wie z.B. den schmucken Großen Eisvogel (Limenitis populi), den mit ungewöhnlicher Flügelform auffallenden Zürgelbaum-Schnauzenfalter (Libythea celtis) und zwei Exemplare des prächtigen Maivogels (Euphydryas maturna), auch Eschen-Scheckenfalter genannt. Doch nicht nur mit Schmetterlings-Besonderheiten kann der Kalender aufwarten, auch fototechnisch zeigt arik37 sein Können. So präsentiert er auf einem Monatsblatt den zarten Aurorafalter umringt von kreisförmigen Lichtreflexionen (Flares), aufgenommen mit einem Trioplan-Objektiv. Ein anderes Kalenderblatt ziert ebenso wie den Titel gemeinsam ein männliches und weibliches Exemplar des eher selten zu beobachtenden Himmelblauen Bläulings (Polyommatus bellargus).
Der hochformatige DIN A3 Kalender ist bei arik37 direkt per E-Mail arik37@arik37.com für 15,00 Euro (zuzüglich 5,00 Euro Versandkosten) zu beziehen. Weitere Fotos von arik37 sind in unserer Bildergalerie, in verschiedenen Artenportraits, in einigen Blogbeiträgen und in seinem Fotografenprofil zu bewundern.
© Collage dieSchmetterlinge.com (Abbildungen von arik37 zur Verfügung gestellt)
Auch Schmetterlinge beherrschen die Taktik der Täuschung
© Sigrid Dauth. Dunkler Wiesenknopf-Ameisenbläuling (Maculinea nausithous)Dass die Dinge oft nicht so sind, wie sie auf den ersten Blick erscheinen, zeigt sich auch an einem aktuellen Beispiel aus der Welt der Schmetterlinge. Die Wissenschaftler am Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ) in Halle haben die Ameisenbläulinge "unter die Lupe genommen" und Erstaunliches entdeckt.
Das Forschungsteam um Dr. Martin Wiemers, Walter Durka, Josef Settele und Stefan Michalski hat gemeinsam mit Sylvia Ritter (Doktorantin am Department Biozönoseforschung des UFZ und Erstautorin der Studie) nämlich herausgefunden, dass durch eine Vortäuschung die Annahme entstehen könnte, dass es sich beim Dunklen Wiesenknopf Ameisenbläuling (Phengaris nausithous) und beim Hellen Wiesenknopf Ameisenbläuling (Maculinea teleius) um verschiedene Schmetterlingsarten handelt. Diese Annahme wiederum könnte dazu führen, dass Maßnahmen zum Artenschutz angewendet werden, die sich letztendlich als falsch erweisen könnten.
Doch um beim Artenschutz richtig vorgehen zu können, muss zuerst klar sein, welche Art zu schützen ist, was diese Art benötigt und welche einzelnen Maßnahmen letztendlich zu ergreifen sind. Manche Tierarten sind sich so ähnlich, dass von aussen eine Unterscheidung oft nicht durchführbar ist, obwohl dies für die Tiere selbst kein Problem darstellt. Ist dann auch durch die Anwendung von wissenschaftlichen Standardmethoden keine Unterscheidung der Arten möglich, werden genetische Verfahren wie z.B. das DNA-Barcoding angewendet. Doch auch dieses Verfahren kann zu verfälschten Ergebnissen führen, wie die Untersuchung des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung (UFZ) ergeben hat, die vor wenigen Tagen veröffentlicht wurde.
© arik37 (Arik Siegel). Heller Wiesenknopf-Ameisenbläuling (Maculinea teleius)Im Rahmen ihres Projekts haben die Wissenschaftler das gesamte eurasische Verbreitungsgebiet des Dunklen Wiesenknopf Ameisenbläulings (Phengaris nausithous) und des Hellen Wiesenknopf Ameisenbläulings (Maculinea teleius) unter Anwendung des DNA-Barcodings und weiteren speziellen Gen-Analysen untersucht, das "Täuschungsmanöver" aufgedeckt und herausgefunden, dass es sich bei diesen beiden Ameisenbläulingen um keine verschiedenen Arten handelt.
Die Erkenntnisse aus der Untersuchung und aus dieser Entdeckung können nun direkt zur Abstimmung der Maßnahmen für den Schutz und für die Wiederansiedlung der Tiere, die zu den besonders gefährdeten Falterarten zählen, herangezogen werden. Als Konsequenz ihrer Untersuchungsergebnisse empfehlen die Wissenschaftler am Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ) bei Insekten generell zur Bestimmung der Art das übliche DNA-Barcoding um die Gen-Untersuchungen des Zellkerns zu ergänzen, um eben verfälschte Ergebnisse durch eine Vortäuschung nicht vorhandener Kryptischer Arten zu vermeiden.
Quellen und zusätzliche Informationen:
Weitere Informationen zur Studie "Wolbachia infections mimic cryptic speciation in two parasitic butterfly species, Phengaris teleius and P. nausithous (Lepidoptera: Lycaenidae)" und die Pressemitteilung gibt es auf der Website des UFZ.
Die Studie von Sylvia Ritter, Stefan G. Michalski, Josef Settele, Martin Wiemers, Zdenek F. Fric, Marcin Sielezniew, Martina Šašić, Yves Rozier, Walter Durka (2013) selbst ist bei PLOS ONE abrufbar.
Kalender: Europäische Schmetterlinge 2014 mit Artenportraits
Roter Apollo (Parnassius Apollo), Quendel-Ameisenbläuling (Phengaris arion) und Großer Perlmuttfalter (Argynnis aglaja) sind nur einige der Schmetterlinge, die den Kalender Europäische Schmetterlinge 2014 zieren. Er ist ein gemeinsames Projekt von Colouria und dem Schweizer Fotografen Thomas Zimmermann, den die Leserinnen und Leser bereits kennen, denn viele seiner schönen Bilder sind auch hier auf dieSchmetterlinge.com und in seinem Profil zu bewundern.
Thomas Zimmermann hat sich auf die Spuren der besonderen Falter begeben, von denen einige aufgrund schwindender Lebensräume nur noch selten in bestimmten Gebieten zu beobachten sind, und sie in ihrer natürlichen Umgebung fotografiert. Mit seinen ausdrucksstarken Farbfotografien rückt er die Farb- und Musterdetails von so manchem Schmetterling, den Viele vermutlich noch niemals in natura gesehen haben, ganz nah in das Auge des Betrachters. Die Kalendarien der verschiedenen Monate sind individuell auf die Farbgebung der Schmetterlinge abgestimmt und unterstreichen die Wirkung der jeweiligen Falter. Die auf die Monatsblätter folgenden Informationen in Form von kurzen Artenportraits bieten außerdem die Möglichkeit, Interessantes über die Tiere zu erfahren.
Der quadratische Kalender im handlichen Format ist aufwendig gestaltet, hochwertig und stabil zum Aufhängen und zum Blättern hergestellt und eignet sich hervorragend als besonderes und persönliches Geschenk zum Überreichen oder zum Verschicken.
Ende der Schmetterlingssaison 2013
© Sigrid Dauth. Collage Schmetterlinge 06 für das Projekt "Butterfly iPhoneography" aufgenommen mit dem iPhone in 2013Nach einem schwierigen Start hatte die Schmetterlingssaison 2013 doch so einige schöne Falterbegegnungen für mich und sicherlich auch für alle anderen Schmetterlingsfans zu bieten. Doch leider gibt es alamierende Anzeichen dafür, daß die Zahl der Schmetterlinge in Europa (siehe Bericht der European Environment Agency) dramatisch rückläufig ist. Und obwohl ich bei meinen häufigen Ausflügen zu den Schmetterlingen die unterschiedlichsten Arten beobachten konnte, war die Vielfalt geringer als im vergangenen Jahr. So musste ich in dieser Saison z.B. ganz auf den Dunklen Wiesenknopf-Ameisenbläuling (Maculinea nausithous) oder den Russischen Bär (Euplagia quadripunctaria) verzichten. Entschädigt wurde ich aber durch Begegnungen mit Arten, die ich im Vorjahr nicht entdecken konnte, so z.B. mit dem prächtigen Schwalbenschwanz (Papilio machaon), dem Silberfleck- Perlmuttfalter (Clossiana euphrosyne) und einigen dekorativen Nachtfaltern (Heterocera).
Nun müssen wir auf den nächsten Frühling und die neue Saison warten, bis die Schmetterlinge wieder umherfliegen. Doch auch wenn es in der Outdoor-Schmetterlingswelt hier in Deutschland nun still ist, wird es hier auf dieSchmetterlinge.com nicht ruhig. Ganz im Gegenteil.
In den kommenden Wochen werde ich dekorative Projekte, interessante Buchvorstellungen, neue Artenportraits, noch mehr Fotos, spannende Berichte und Vieles mehr präsentieren.
© Sigrid Dauth. Collage Schmetterlinge 06 für das Projekt "Butterfly iPhoneography" aufgenommen mit dem iPhone in 2013
Reihe oben:
Links: Silberfleck-Perlmuttfalter (Clossiana euphrosyne) Pearl-Bordered Fritillary
Mitte: Schachbrettfalter (Melanargia galathea) Marbled White
Rechts: Kronwickenbläuling Weibchen (Plebejus argyrognomon) Female Reverdin’s Blue
Reihe mitte:
Links: Sechsfleckwidderchen (Zygaena filipendula) Six Spot Burnet
Mitte: Landkärtchen-Sommerform (Araschnia levana f. prorsa) Map Butterfly
Rechts: C-Falter (Polygonia c-album) Comma
Reihe unten:
Links: Großes Ochsenauge (Maniola jurtina) Meadow Brown
Mitte: Rostfarbiger Dickkopffalter (Ochlodes sylvanus) Large Skipper
Rechts: Rotrandbär (Diacrisia sannio) Clouded Buff
Rückblick: Buchvorstellung und Vortrag "Die Nachtfalter Deutschlands" am 27.09.2013
© Mark Pedley. Buchautor Axel Steiner während seines Vortrags am 27.09.2013 am Naturkundemuseum in KarlsruheVor mehr als 30 Besuchern präsentierte Nachtfalterkenner Axel Steiner in Zusammenarbeit mit der Entomologischen Arbeitsgemeinschaft des Naturwissenschaftlichen Vereins Karlsruhe e.V. am vergangenen Freitagabend 27. September 2013 am Naturkundemuseum in Karlsruhe erste Einblicke in das in Kürze erscheinende Buch Nachtfalter Deutschlands.
Dieser Feldführer, der eine Gemeinschaftsproduktion der Autoren Axel Steiner, Ulrich Ratzel, Morten Top-Jensen und Michael Fibiger ist, beinhaltet sämtliche 1160 nachtaktiven Großschmetterlinge abgebildet in Lebendfotos und auf Farbtafeln und richtet sich an Anfänger und Laien. Bilder von insgesamt 91 Fotografen sind letzendlich in diesem Werk, einer überarbeiteten und an die deutsche Fauna angepaßten Fassung eines Dänischen Feldführers von Großschmetterlingen, vereint.
© Mark Pedley. Eine erste Vorschau auf einige Inhaltsseiten des neuen Bestimmungsbuches.Wie von Herrn Steiner im Laufe des Vortrags zu erfahren war, wurde in dieser deutschen Fassung erstmals die neue Systematik, die Einteilung der bisherigen Eulenfalter (Noctuidae) in vier neue Familien berücksichtigt. Ein interessanter Aspekt, der sicherlich nach Erscheinen des Buches für noch reichlich Diskussion in "Nachtfalterinteressierten-Kreisen" sorgen wird. Denn als Folge dieser Neuerung werden z.B. die Bärenspinner (Arctiinae) und die Trägspinner (Lymantriinae) als Unterfamilien der "Erebidae" geführt und die Lemoniidae in die "Brahmaeidae" eingegliedert, in der sie dann nicht einmal mehr als Unterfamilie geführt werden.
Nicht weniger interessant dürften die in Deutschland neu nachgewiesenen, wenn auch zum Teil eingeführten Nachtfalter-Arten sein, wie z.B. "Oligia dubia", der Schädling "Hypantria cuenea", "Cucullia boryphora", "Eilema pseuodomplana", der in Bayern nachgewiesene Japanische Eichen-Seidenspinner (Antheraea yamamai) und der blutsaugende "Calyptra thalictri". Dies sind nur einige der nennenswerten "Neuerscheinungen" im Feldführer, von denen einige Arten nur durch eine Genitaluntersuchung bestimmbar sind. Da die Genitaluntersuchung aber nicht Bestandteil des Buches ist, wurde auf diese Thematik auch nicht weiter eingegangen.
Nach etwas mehr als einer Stunde beendete Axel Steiner gemeinsam mit Dr. Robert Trusch, dem 1. Vorsitzenden des Naturwissenschaftlichen Vereins, seinen Vortrag mit einer kurzen Fragerunde für die Besucher. Im Anschluß daran konnte man sich einen Einblick in einige Inhaltsseiten des Feldführers verschaffen, die vom Autor und Vortragenden ausgelegt waren.
Ich werde das Buch Nachtfalter Deutschlands - ein Feldführer, nach Erscheinen hier auf die Schmetterlinge.com vorstellen.
© Mark Pedley. Dr. Robert Trusch und Axel Steiner am Ende des Vortrags am 27.09.2013 am Naturkundemuseum in Karlsruhe