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"Observando borboletas" - Kleines Bestimmungsbuch für Schmetterlinge im Brasilianischen Regenwald
Titelseite des Bestimmungs-Taschenbuchs "Observando borboletas"
Observando borboletas so lautet der Titel des Bestimmungs-Taschenbuchs und heißt auf Deutsch übersetzt Schmetterlinge beobachten.
Dieses kleine Schmetterlings-Bestimmungs-Taschenbuch hat Frau Dr. Rosemary Vieira 2010 im Rahmen eines Forschungsaufenthalts am National Research Institute of Amazon INPA (Brasilianisches Amazonas-Forschungsinstitut) in Manaus entwickelt. Finanzielle Unterstützung erhielt dieses Projekt vom "National Research Council" und der "Foundation for Support for Science of the Amazonas". Die Logistische Unterstützung für die Feldarbeit vor Ort lieferten die Vitória Amazônica Foundation und das Piagacu Institute. Ziel des Projekts war es ein Produkt zu schaffen, das sowohl in der Forschung, als auch im Ökotourismus eingesetzt werden kann. Die Arbeit vor Ort ist aufwendig und schreitet nur langsam voran. Dennoch lassen sich schon erste Ergebnisse vorweisen. So zeigt z.B. schon bei dreißig Personen jeweils eine Person Interesse für die Schmetterlinge.
Obwohl das Bestimmungsbuch entsprechend der Region, für die es entwickelt wurde, in Portugiesischer Sprache verfasst ist, kann man sich die deutsche Übersetzung des überschaulichen Textes bei einem der zahlreichen im Internet kostenlos zur Verfügung stehenden online-Übersetzungsdienste anzeigen lassen. Vorausgesetzt man hat das Buch zuvor über den Verlag in Brasilien erworben.
Inhaltlich zeigt und beschreibt das Bestimmungs-Taschenbuch in vielen Bildern und in leicht verständlichem Text Grundlegendes zu den Schmetterlingen im Brasilianischen Regenwald. Es werden die Entwicklung der Falter, die Lebensweise und das Verhalten der verschiedenen Arten, das Umfeld und die Nahrung vorgestellt. Zur visuellen Verdeutlichung werden viele bunte Abbildungen verschiedener Falterarten präsentiert. Auch das Sammeln der Falter, die Konservierung, das wissenschaftliche Arbeiten und die Datenarchivierung der Beobachtungen werden aufgezeigt. Und auch wenn die Schmetterlingsfamilien im Amazonas die gleichen wissenschaftlichen Bezeichnungen führen, wie unsere heimischen Familien, unterscheiden sich die einzelnen Schmetterlingsarten doch ganz deutlich in der Größe, der Farbigkeit und im Muster. So können z.B. im Amazonasgebiet ebenso Papilionidae (Ritterfalter), Piridae (Weißlinge), Lycaenidae (Bläulinge), Nymphalidae (Edelfalter) und viele mehr beobachtet werden.
© G. Lourido. Hier wird Familien, die im Wald leben gezeigt, welche Schmetterlingsarten in ihrer Nähe vorkommen
© G. Lourido. Detailsaufnahme wie Familien, die im Wald leben, gezeigt wird, welche Schmetterlingsarten in ihrer Nähe vorkommen
Über die Autorin und Biologin Dr. Rosemary Vieira
Nach Abschluß ihrer Dissertation über "Treiber-Ameisen folgenden Vögel und Schmetterlinge", koordinierte Dr. Rosemary Vieira innerhalb eines Projekts am National Research Institute of Amazon INPA (Brasilianisches Amazonas-Forschungsinstitut) in Manaus (Brasilien) ein Team, das als Teilprojekt die Beobachtung und Überwachung der Verhaltensweise von Schmetterlingen bei der Fütterung mit Obst zur Aufgabe hatte. In Folge davon war Sie auch bei anderen Projekten eingebunden, die mit der Ausbildung und dem Aufbau von Studenten und Feldassistenten betraut waren. In Ihrem Labor hatte Sie letztendlich etwa 20 Auszubildene unter Ihrer Obhut. Darüberhinaus war Sie in mehreren Kursen zu diesem Thema als Lehrerin tätig.
Seit vielen Jahren verfolgt Frau Dr. Vieira das Ziel einen wissenschaflichen fundierten Führer für Wissenschaftler, Naturschützer und interessierte Laien vorzubereiten, der für die Ausbildung, Beobachtungen und den Ökotourismus nützlich ist und in diesen Bereichen eingesetzt werden kann.
Die Amazonas-Region umfaßt ungefähr die Hälfte der Fläche von Brasilien und steht unter erheblichem Druck von unterschiedlichen Interessen. Vor diesem Hintergrund ist es eine schwierige Aufgabe die weitere Zerstörung von Wäldern zu stoppen und zu verhindern und gleichzeitig das Verständnis für das Ökosystem aufzubauen und mehr über die in diesem System lebenden Pflanzen und Tiere zu lernen. Für diese mühsame Art von Arbeit gibt es einen Portugiesischer Ausdruck, der da lautet:
Trabalho de formiga auf Deutsch übersetzt Arbeit der Ameisen.
Gemeint ist damit, dass viele kleine Beiträge von vielen Personen, eine große Wirkung haben können. Dabei sollte jede Gelegenheit, die sich für die Region bietet, genutzt werden. Nach persönlicher Einschätzung von Frau Dr. Viera wäre es wichtig, dass alle Bereiche vor Ort, die untersucht wurden, nach ein paar Jahren wieder unter Augenschein genommen werden müssten. Doch leider werden solche Projekte in der Regel lediglich für zwei Jahre unterstützt.
Aktuell arbeit Frau Dr. Vieira als Gastwissenschaftlerin am Naturkundemuseum Karlsruhe an einem Projekt, das eine Wiederaufnahme einer früheren Kooperation zwischen dem Naturkundemuseum und dem National Research Institute of Amazon INPA (Brasilianisches Amazonas-Forschungsinstitut) in Manaus ist.
© G. Lourido. Schulung eines Feldassistenten in nachhaltiger Entwicklung, Piagacu-Purus, Amazonas
© S. Iwanaga. Schulung von jugen Leuten bei der Überwachung von Flora und Fauna im Rohstoffsektor am Unini- FlussFrau Dr. Vieira hat mir freundlicherweise die Informationen zu ihrer wissenschaftlichen Arbeit, zu ihrem Projekt "Schmetterlings-Bestimmungstaschenbuch" und dazugehörige Bilder zur Verfügung gestellt, die ich in meinem Beitrag verwendet habe.
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© Sigrid Dauth. Karlsruher Schloss mit dekorativer Beleuchtung während der KAMUNA 2013
Im Rahmen der KAMUNA 2013, der 15. Karlsruhe Museumsnacht am 4. August 2013, konnten sich interessierte Besucher auch im Naturkundemuseum neben vielen anderen zeitgleich stattfindenen Ausstellungen und Präsentationen über das Projekt Amazonische Spinnen und Schmetterlinge informieren.
Dr. Hubert Höfer, Dipl. Biologe, Kurator und zuständig für Spinnentiere und wirbellose Bodentiere am Naturkundemuseum, gab eine kurze Einführung des Projekts und stellte die beteiligten WissenschaftlerInnen vor. Auf der einen Seite des für die KAMUNA-Nacht vorbereiteten Präsentationsraums konnte man einen Eindruck über die in Amazonien vorkommenden Spinnen bekommen, einige lebende Exemplare begutachten und Informationen zu diesen Tieren erhalten. Auf der anderen Seite des Raumes gab es verschiedenen Informationsstellen zu den amazonischen Schmetterlingen, Plakate zum Projekt in Brasilien, eine Schmetterlings-Bastelstation für Kinder und Einiges mehr.
Projektwebsite "Amazonische Spinnen und Schmetterlinge" des Naturkundemuseums KarlsruheMein Interesse galt in erster Linie den Schmetterlingen. Deshalb nutzte ich die Gelegenheit für ein kurzes Gespräch mit der am Projekt Amazonische Spinnen und Schmetterlinge beteiligten Biologin Frau Dr. Rosemary S. Vieira, die für 18 Monate Gastwissenschaftlerin am Naturkundemuseum ist. Frau Vieira´s Zuständigkeiten beinhalten u.a. die Konzeption einer Internet-Präsentation eines bebilderten Bestimmungsführers von Schmetterlingen in Zentralamazonien, für eine zu einem späteren Zeitpunkt erscheinenden gedruckten Ausgabe dieses Führers und für eine Ausstellung über amazonischen Schmetterlinge. Im Laufe des Gesprächs konnte ich auch einige Blicke auf die entstehende Internet-Präsentation werfen und einen ersten Eindruck dieses interesssanten Vorhabens erhalten.
Wenn die Website des Bestimmungsführes im kommenden Jahr wie geplant online gehen wird, werde ich hier auf dieSchmetterlinge.com mehr über diesen Führer berichten.
© Mark Pedley. Dr. Hubert Höfer bei der Projektvorstellung während der KAMUNA 2013
© Mark Pedley. Showkasten mit archivierten amazonischen Schmetterlingen, Spinnen und Käfern während der KAMUNA 2013
Nachlese: NachtAktiv-Nachtschmetterlinge im Auwald am 14.06.2013
Wie vor einem Jahr begann am 14. Juni 2013 um 21.30 Uhr beim Naturschutzzentrum Karlsruhe in Rappenwört die Exkursion NachtAktiv-Nachtschmetterlinge im Auwald mit den Begrüßungsworten von Andreas Wolf, dem Geschäftsführer der Stiftung Naturschutzzentrum Karlsruhe-Rappenwört und Dr. Robert Trusch, einem der beiden Referenten und Kurator für Lepidoptera am Staatlichen Museum für Naturkunde Karlsruhe.Da die Zahl der Teilnehmer von mehr 22 Erwachsenen und Jugendlichen doch sehr groß war, wurden an diesem Abend zwei Lichtfänge voneinander getrennt im Auwald aufgestellt. Und wie auch im Jahr zuvor, sorgte Michael Falkenberg, der zweite Referent und Entomologische Präparator am Staatlichen Museum für Naturkunde für den Aufbau des einen Lichtfangs, die Anbringung des Blaulichts und der 250-Watt-Birne unter dem ca. 1,50 Meter hohen Turmnetz zum Anlocken der Nachtfalter.
Alle Teilnehmer waren gespannt darauf, welche und wieviele verschiedene Nachtfalter-Arten sich zeigen würden, denn der Kälteeinbruch tags zuvor hatte nicht für ideale Voraussetzungen zum Anlocken von Nachtschmetterlingen (Heterocera) gesorgt. Doch kaum brach die Dunkelheit an, ließ sich auch schon der erste Zünsler auf dem Netz nieder. Und sofort wurden dann wieder die mitgebrachten Bestimmungsbücher gezückt und eifrig nach der passenden Falter-Abbildung gesucht, der dazugehörige Name abgelesen und anschließend notiert. Das klingt Alles ganz leicht, doch so einfach ist die Handhabung nicht. Denn anders als bei den Tagfaltern, die neben der wissenschaftlichen Bezeichnung auch noch deutsche Namen besitzen, sind die Nachtfalter in der Regel mit ihrer wissenschaftlichen Bezeichnung in lateinischer Sprache aufgelistet. Hinzu kommt, daß die Unterscheidungsmerkmale der einzelnen Arten in der filigranen Zeichnung und Färbung der Flügel oft so minimal sind, dass eine Zuordnung zu einer Farbabbildung unter Stirnlampenlicht sehr schwierig, manchmal auch gar nicht möglich ist.
Doch bei vielen Faltern war die Bestimmung mit Hilfe der anwesenden Nachtfalter-Experten erfolgreich. So gab auch Axel Steiner, Nachtfalterkenner, Co-Autor von Schmetterlingsbestimmungsbüchern und ehrenamtlicher Mitarbeiter des Naturkundemuseums Karlsruhe entscheidende Tipps zur Identifizierung, die wir z.B. bei den beiden Schmetterlingen aus der Familie der Spanner (Geometridae) anwenden konnten. Der eine, ein männliches Exemplar des Pustelspanners (Comibaena pustulata) mit pastellgrünen Vorder- und Hinterflügeln (Geometridae), der geduldig saß und sich in verschiedenen Bildern festhalten ließ. Und auch die andere nächtliche Schönheit, ein Schlehenspanner oder auch Pflaumenspanner (Angerona prunaria) der gewillt war, als Modell für die fotografisch Interessierten unter uns Teilnehmern auf einem Ast zur Aufnahme mit Smartphones und Spiegelreflexkameras zu posen. Dank beleuchtungstechnischer Unterstützung von Michael Falkenberg, der mit großer Geduld für das ausreichende Licht sorgte, konnten wir "Fotografen" unsere Beweisfotos auch von diesem Falter machen.
Ein anderer Falter, der Blütenspanner oder auch Weißer Hartriegel-Zierspanner (Astena ansaria), der sich zeigte, zählt zu den typischen Vertretern im Auwald. Auf all die anderen verschiedensten Eulenfalter (Noctuidae), Spanner (Geometridae), Bärenspinner (Arctiinae), Wickler (Totricidae), Zahnspinner (Notodontidae) und Zünsler (Pyralidae), die sich an diesem Abend anlocken ließen, will ich hier nicht genauer eingehen, denn die Zahl von knapp über 30 verschiedenen Arten innerhalb von wenigen Stunden war beachtlich. Doch wer Interesse hat kann ja einmal den Versuch wagen und im Internet in eine Suchmachschine die lateinischen Namen "Hydrelia flammeolaria" oder "Philereme vetulata" eingeben und sehen, welche Nachtschmetterlinge (Heterocera) dann angezeigt werden.
Weit nach Mitternacht habe ich den Ort des Geschehens verlassen und damit ging für mich wieder ein interessanter Ausflug zu den phantastischen nächtlichen Schönheiten im Auwald zu Ende. Wer bisher noch nicht solch ein Spektakel besucht hat, sollte die Gelegenheit ergreifen und sich die Teilnahme an einem erlebnisreichen "Lichtfang" und Ausflug zu den Nachtschmetterlingen nicht entgehen lassen.
© Sigrid Dauth. Schlehenspanner (Angerona prunaria) oder auch Pflaumenspanner Orange moth
© Sigrid Dauth. Schlehenspanner (Angerona prunaria) Orange moth aufgenommen mit dem iPhone
© Sigrid Dauth. Pustelspanner (Comibaena pustulata) Blotched emerald aufgenommen mit dem iPhone
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Rettung für die Schmetterlinge bei der Mahd in Sicht?
© Mark Pedley. Wiese vor der Mahd in 2012.Wie jedes Jahr, wenn ich während der Frühlings- und Sommermonate durch die Wiesen hier in unserer Region um Karlsruhe in Baden-Württemberg streife und die heimischen Schmetterlinge beobachte, graut es mich auch in diesem Jahr wieder davor, wenn der schreckliche Moment kommen wird und die Mähmaschinen die Wiesen mit all den Pflanzen und Tieren niedermetzeln werden, bis die pure Erde hervorkommt und alles Leben zerstört ist. Und wie in den Jahren zuvor, werde ich mich fragen, wann wird denn endlich eine alternative Mähmethode entwickelt, die den Tieren im Besonderen den Schmetterlingen, aber auch den anderen Insekten
© Sigrid Dauth. Landkärtchen-Sommerform (Araschnia prorsa) Map Butterfly auf der Wiese in 2012.eine Chance bietet, sich rechtzeitig in Sicherheit zu bringen.
Vielleicht ist nun diese Chance zur Rettung vor den Mähmaschinen gekommen.
Und zwar in Form eines neuen Mähgerätes, genauer gesagt einer Weiterentwicklung eines eingeführten Scheibenmähwerks mit Erweiterung, das im Rahmen eines Projekts bereits als Prototyp realisiert wurde und auch schon erfolgreich eingesetzt wird. Was genau ist dieses Mähgerät, das ein Insekten –und Amphibienfreundliches Mähwerk darstellt und wer steht hinter diesem Projekt?
© Mark Pedley. 10 Minuten später Beginn der Mahd auf der gleichen Wiese in 2012.Erfinder und Ideengeber des Projekts sind die NABU-Gruppe Gärtringen-Nufringen-Rohrau gemeinsam mit ihrem Verantwortlichen für die Feuchtwiesenpflege Michael Suhm. 15 Hektar zu pflegende Feuchtwiesen stellen die Mitglieder der NABU-Gruppe alljährlich vor eine große Herausforderung. Einerseits würde die regelmäßige Mahd der Wiesen mit herkömmlicher Mähtechnik zu viele Insekten –und Amphibienverluste mit sich bringen, andererseits ist der Einsatz von schonenden Doppelmessermähwerken nach eigenen Erfahrungswerten auf solchen Böden nicht möglich bzw. zu kostenintensiv und die Geräte sind zu störungsanfällig. Diese Gründe haben wohl u.a. die
© NABU-Gruppe Gärtrungen-Nufringen-Rohrau. Aufscheuchrechen des "Insekten- und Amphibienfreundlichen Mähwerks".NABU-Gruppe veranlasst, das Projekt Entwicklung eines Insekten –und amphibienfreundlichen Mähwerks im Juli 2011 zu starten.
Basierend auf einem herkömmlichen Scheibenmähwerk, soll ein Insekten –und Amphibienfreundliches Mähwerk geschaffen werden, das auf Hochschnittkufen läuft und das zusätzlich mit einem „Insektenaufscheucher“ ausgestattet ist. Die Funktionsweise ist recht einfach. Durch den als Vorsatz angebrachten „Aufscheuch-Rechen“ werden die Insekten aufgescheucht und können sich vor dem Schneidevorgang in Sicherheit bringen. Die noch am Boden verbleibenden Insekten © NABU-Gruppe Gärtrungen-Nufringen-Rohrau. Hochschnittkufen des "Insekten- und Amphibienfreundlichen Mähwerks". und Amphibien werden durch die auf einer Höhe von 13 Zentimetern angebrachten Schnittkufen beim Schnitt verschont. Ein erstes Modell wurde in Partnerschaft mit einem Mähwerkhersteller mittlerweile schon realisiert, bereits in umfangreichen Vor-Ort-Tests eingesetzt und vom Institut für Agrarökologie und Biodiversität (IFAB) in Mannheim im Juni 2012 einem artenschutzrechtlichen Gutachten unterzogen. Die Ergebnisse des Gutachtens sind positiv ausgefallen, insbesondere wird dem „Aufscheuch-Rechen“ eine deutliche Schutzwirkung zugeschrieben. Darüberhinaus werden weitere Untersuchungen empfohlen, um durch zusätzliches Zahlenmaterial noch weitere Auswertungsfakten zu erhalten. Deshalb wollen es die Initiatoren auch nicht bei einem einzelnen Modell zum Einsatz auf den eigenen zu pflegenden Feuchtwiesen belassen, sondern zielen mit ihrer Entwicklung auf einen möglichst flächendeckenden Einsatz in der Landwirtschaft, auf eine artenschonende Wiesenpflege und somit auch auf eine positive Entwicklung der biologischen Vielfalt. Da die bisherige private Finanzierung für die Weiterführung des Projekts nicht mehr ausreichend ist, suchen Michael Suhm und die NABU-Gruppe Gärtringen-Nufringen-Rohrau nun die Zusammenarbeit mit Landmaschinenherstellern und die Partnerschaft mit anderen Naturschutzverbänden.
Ein hilfreicher erster Schritt auf dem nicht einfachen Weg für eine standardisierte Einführung eines Insekten –und Amphibienfreundlichen Mähwerks ist sicherlich die Auszeichnung des Projekts am 22. Mai 2013 durch die UN-Dekade Biologische Vielfalt, das damit nun ein „offizielles Qualitätssiegel“ erhalten hat.
Die Hoffnung auf eine Chance zur Rettung vor den Mähmaschinen für Schmetterlinge, andere Insekten und Co. ist somit um ein Vielfaches gewachsen.
Wer noch mehr über das Insekten –und Amphibienfreundliche Mähwerk erfahren möchte, kann weitere Details, das ausführliche Gutachten, Informationen zum Projekt und zusätzliche Bilder auf der Website der UN-Dekade Biologische Vielfalt abrufen oder sich mit der Herrn Michael Suhm von der NABU-Gruppe Gärtringen-Nufringen-Rohrau direkt in Verbindung setzen.
Ich wünsche allen Beteiligten weiterhin viel Erfolg für das Projekt und hoffe auf viele Nachahmer auch in unserer Region.
© NABU-Gruppe Gärtrungen-Nufringen-Rohrau. Prototyp des "Insekten- und Amphibienfreundlichen Mähwerks".
Erste Schmetterlinge gesichtet
Die Schafskälte hat wohl laut Meterologen nun die Eisheiligen abgelöst. Eine nicht gerade erfreuliche Ausgangssituation für die Schmetterlinge in diesem Jahr, die einen deutlichen Vorkommensrückgang zu verzeichnen haben. Dennoch boten mir die bisher wenigen Sonnenstunden in diesem Frühjahr schon Gelegenheit für schöne Schmetterlingsbegegnungen.
Vielleicht hilft die folgende Collage mit einigen der ersten Schmetterlinge, die ich in der Umgebung von Karlsruhe 2013 beobachten konnte, um der Tristesse ein wenig zu entfliehen.
© Sigrid Dauth. Collage Schmetterlinge 04 aufgenommen mit dem iPhone in 2013
Reihe oben:
Links: Zitronenfalter (Gonepteryx rahmni) Brimestone Butterfly
Mitte: Heidespanner (Ematurgia atomaria) Common Heath
Rechts: Faulbaumbläuling Weibchen (Celastrina argiolus) Holly Blue female
Reihe mitte:
Links: Braune Tageule (Euclidia glyphica) Burnet Companion
Mitte: Tagpfauenauge (Inachis io) Peacock Butterfly
Rechts: Faulbaumbläuling Weibchen (Celastrina argiolus) Holly Blue
Reihe unten:
Links: Tintenfleck-Weißling (Leptidea sinapis) Wood White
Mitte: Faulbaumbläuling Weibchen und Männchen (Celastrina argiolus) Holly Blue male and female
Rechts: Kleines Wiesenvögelchen (Coenonympha pamphilus) Small Heath