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Oktober 24, 2012 at 14:28 | von
Sigrid Dauth Schmetterlinge aus Frankreich
Naturfreunde und Schmetterlingsfans in Baden-Württemberg aufgepaßt!
Schmetterlinge aus Frankreich - so lautet der Titel des Vortrags von Prof. Andreas Beck (Aalen) am Freitag den 26. Okober um 19.00 Uhr im Vortragssaal im Naturkundemuseum in Karlsruhe. Gezeigt werden Bilder einer kleinen Auswahl von Schmetterlingen, die im Süden Frankreichs zu beobachten sind, und die Entwicklungsstadien einiger Arten.
Der Eintritt ist frei!
Weitere Informationen und Angaben zur Anfahrt gibt es hier.
Schmetterlinge Frühling und Sommer 2012
Mit den sinkenden Temperaturen und dem damit verbundenen Ende der Schmetterlingssaison wird es Zeit auf das Schmetterlingsjahr 2012 zurückzublicken.
Auch wenn das Klima des Frühjahrs und des Sommers nicht immer optimal für die heimischen Schmetterlinge (Lepidoptera) waren, kann ich ein positives Resúmee ziehen. Ich persönlich habe in diesem Jahr in unserer Region, im Schmetterlingsland Baden-Württemberg, eine größere Zahl an Faltern und an unterschiedlichen Arten wie in den Vorjahren beobachten können. Dazu gehörten verschiedenste Tagfalter (Rhopalocera) wie z.B. aus der Familie der Edelfalter (Nymphalidae) der Bläulinge (Lycaenidae), der Weißlinge (Piridae), der Federmotten (Pterophoridae) und auch Nachtfalter (Heterocera) wie z.B. aus der Familie der Widderchen (Zygaenidae), der Zünsler (Pyralidae), der Eulenfalter (Noctuidae), der Spanner (Geometridae) und viele mehr.
Ob sich die Situation überall in Deutschland so darstellt, werden die verschiedenen Auswertungen zeigen, die von den Naturschutzverbänden (wie BUND und NABU) und den wissenschaftlichen Institutionen (wie z.B. UFZ) in den kommenden Monaten veröffentlicht werden.
© Colouria Media. Fotografieren eines Schmetterlings mit dem iPhoneIch habe die Saison 2012 nicht nur genutzt, um bei jeder sich mir bietenden Gelegenheit die Schmetterlinge bei Tag und Nacht zu beobachten, sondern diese auch in Fotos festzuhalten. Dazu habe ich ein Fotoprojekt ganz besonderer Art gestartet, das mich ganz nah an die farbprächtigen Falter geführt hat. Die Aufgabe, die ich mir gestellt habe, bestand darin, die Tiere mit dem iPhone (anstelle der DSLR-Kamera) aufzunehmen und in Szene zu setzen. Doch die Umsetzung brachte so ihre Tücken mit sich. Oft ließen die eingeschränkten technischen Möglichkeiten der iPhone-Kamera, die schwierigen Lichtbedingungen, das unruhige Umfeld und die "herumflatternden Modelle", die Schmetterlinge selbst, das Betätigen des Auslösers nicht zu. Dennoch ist es mir gelungen, viele interessante Exemplare im Foto festzuhalten.
Einige meiner schönsten Begegnungen mit den Schmetterlingen (Lepidoptera) habe ich in den folgenden Collagen zusammengestellt.
© Sigrid Dauth. Collage Schmetterlinge 01 (fotografiert mit iPhone)
Obere Reihe
Links: Federgeistchen (Pterophorus pentadactylus) White Plume Moth
Mitte: Hauhechelbläuling Männchen (Polyommatus icarus) Common Blue male
Rechts: Schachbrettfalter (Melanargia galathea) Marbled White
Mittlere Reihe
Links: Großes Wiesenvögelchen (Coenonymphiy tullia) Large Heath
Mitte: Hartheu-Spanner (Siona lineata) Black-veined Moth
Rechts: Veränderliches Widderchen (Zygaena ephialtes) Variable Burnet Moth
Untere Reihe
Links: Kronwickenbläuling Weibchen (Plebejus argyrognomon) Reverdin's Blue female
Mitte: Waldbrettspiel (Pararge aegeria) Speckled Wood
Rechts: Kaisermantel (Argynnis paphia) Silver-washed Fritillary
© Sigrid Dauth. Collage Schmetterlinge 02 (fotografiert mit iPhone)
Obere Reihe
Links: Schachbrettfalter (Melanargia galathea) Marbled White
Mitte: Rhabarber-Zünsler (Onocera semirubella) Crimson Grass Moth
Rechts: Dunkler Wiesenknopf-Ameisenbläuling (Maculinea nausithous) Dusky Large Blue
Mittlere Reihe
Links: Heidespanner Weibchen (Ematurga atomaria) Female Common Heath
Mitte: Argusbläuling oder Geißklee-Bläuling Männchen (Plebejus argus) Male Silver-studded Blue
Rechts: Großes Ochsenauge Weibchen (Maniola jurtina) Male Meadow Brown
Untere Reihe
Links: Rotkleebläuling Männchen (Polyommatus semiargus) Mazarine Blue
Mitte: Veränderliches Widderchen (Zygaena ephialtes) Variable Burnet Moth
Rechts: Waldbrettspiel (Pararge aegeria) Speckled Wood
© Sigrid Dauth. Collage Schmetterlinge 03 (fotografiert mit iPhone)
Obere Reihe
Links: Brauner Waldvogel (Aphantopus hyperantus) Ringlet
Mitte: Tagpfauenauge (Inachis io) Peacock Butterfly
Rechts: Hauhechbläuling Männchen (Polyommatus icarus) Common Blue
Mittlere Reihe
Links: Pulverspanner (Plagodis pulveraria) Barred Umber
Mitte: Russischer Bär (Euplagia quadripunctaria) Jersey Tiger Moth
Rechts: Kleiner Perlmuttfalter (Issoria lathonia) Queen of Spain Fritillary
Untere Reihe
Links: Kleiner Fuchs (Aglais urticae) Small Tortoiseshell
Mitte: Federgeistchen (Pterophorus pentadactylus) White Plume Moth
Rechts: Landkärtchen - Sommerform (Araschnia levana f. prorsa) Map Butterfly
Das Ende der Schmetterlingssaison naht
Mit dem Beginn des Herbstes sind für die meisten Schmetterlinge die Tage gezählt. Viele der bunten Falter, die uns während des Frühlings und Sommers begleitet haben, sind mittlerweile schon verendet.
Dennoch fallen noch auf einem Spaziergang bei Sonnenschein durch Wiesen und Weiden verschiedene Weißlinge, Gelblinge oder Zitronenfalter auf, die einzeln oder zu zweit herumflattern oder sich auf Pflanzen niedergesetzt haben. Zwischendurch fliegen auch noch große rötlich gefärbte Tagpfauenaugen (Inachis io) schnell vor unseren Augen vorbei. Vielleicht hat man auch Glück und kann das eine oder andere Exemplar des stattlichen Admirals (Vanessa atalanta) bewundern, der sich auf seinem Rückweg in wärmere Gefilde zum Saugen auf Fallobst oder zur Rast auf Gräsern oder auf dem Boden niedergelassen hat.
Der Admiral (Vanessa atalanta) ist ein typischer Wanderfalter, der zwar als ausgewachsener Falter überwintert, die kalten Winter aber in unseren Breiten nicht überleben kann. Er wandert im Frühjahr nach Deutschland ein und bringt hier zwei Nachfolgegenerationen hervor. Von der zweiten Nachfolgegeneration begeben sich viele Falter im September zurück in ihre südlichen Ursprungsgebiete z.B. in den nichtmediterranen Osten Frankreichs und in den südlichen Alpenrand (laut Angaben von Jürgen Hensle von der Deutschen Forschungszentrale für Schmetterlingswanderungen). Einige der Falter können bei milden Herbsttemperaturen auch noch bis in den November bei uns beobachtet werden.
© Sigrid Dauth. Tagpfauenauge (Inachis io) European Peacock
Juli 6, 2012 at 17:05 | von
Sigrid Dauth Relaunch der Website "dieSchmetterlinge.com"
Website "dieSchmetterlinge.com" in neuem DesignIn frischem Look, mit neuem Logo und mit noch mehr Informationen rund um das Thema Schmetterlinge präsentiert sich die Website dieSchmetterlinge.com im BETA-Status.
Noch sind nicht alle Neuerungen sichtbar, doch weitere sind schon in Vorbereitung und werden in Kürze zur Verfügung gestellt
Bleiben Sie gespannt!
Nachlese: NachtAktiv-Expedition in die Auen am 22.06.2012
Bevor ich am 22. Juni 2012 gegen 21.00 Uhr zum Veranstaltungsort beim Naturschutzzentrum Karlsruhe in Rappenwört aufbrach, war ich skeptisch, ob diese "Expedition in die Auen" wegen des Fussballspiels überaupt stattfinden würde. Um so überraschter war ich, als ich am Trefffpunkt ausser dem Exkursionsleiter noch 17 TeilnehmerInnen und zwei Hunde vorfand, mit denen ich mich auf die Nachtschmetterlingspiersch begeben sollte.
Pünktlich um 21.30 Uhr, die Dämmerung war schon allmählich im Wald rund um das Naturschutzzentrum angebrochen, ging es los. Nach einigen kurzen Einführungsworten von Andreas Wolf, dem Geschäftsführer der Stiftung Naturschutzzentrum Karlsruhe-Rappenwört und Dr. Robert Trusch, dem Leiter der Expedition und Kurator für Lepidoptera am Staatlichen Museum für Naturkunde Karlsruhe, maschierten wir gemeinsam ein kleines Stück in die Auen. Dort wurde unter Erläuterungen von Michael Falkenberg, u.a. beim Staatlichen Museum für Naturkunde Karlsruhe zuständig für die technische Exkursionsausrüstung, der Leuchtplatz (von Forschern als Lichtfang bezeichnet) auf ausgelegten weißen Tüchern aufgebaut. Dieser Leuchtplatz, bestehend aus einer an einem ca. 1,50m hohen Ständer angebrachten mit Strom betriebenen UV-Lampe und einem darübergestülpten Turmnetz, sollte für die folgenden Stunden unser Exkursionsgebiet sein.
© dieSchmetterlinge.com. Seitenaussschnitt aus "Wir bestimmen Schmetterlinge" von Manfred KochUnd nach kurzer Wartezeit wurden auch schon die ersten Nachtschmetterlinge (Heterocera) durch das Licht angelockt, die sich dann auf dem Netz niederließen. Von dort wurden sie von den Geübten unter den Teilnehmern zur Begutachtung und zur Bestimmung in kleine durchsichtige Kunststoffgefäße, aus denen sie später wieder freigelassen wurden, aufgenommen. In den mitgebrachten Schmetterlingsbestimmungsbüchern wurde dann nach dem jeweiligen Falter gesucht. Dann ging es Schlag auf Schlag. Je dunkler es wurde und je kälter die Luft, desto mehr Nachtschmetterlinge (Heterocera) versammelten sich auf dem Netz. Unter Anleitung und mit viel begleitenden Informationen von Herrn Trusch wagten sich auch die ungeübteren Teilnehmer (so auch ich) an die Bestimmung der Falter. Das erforderte unsere ganze Aufmerksamkeit, denn die Unterscheidung der Nachtfalter (Heterocera) anhand von Abbildungen und wissenschaftlichen Namen unter Einsatz von Stirn- oder Taschenlampenlicht zählt nicht gerade zu den einfachsten Übungen. Die verschiedensten Eulenfalter (Noctuidae), Spanner (Geometridae), Bärenspinner (Arctiinae), Wickler (Totricidae) und Zünsler (Pyralidae) flogen an die Lichtquelle, ließen sich auf dem Netz und auch immer haufiger auf dem weißen Tuch oder an unserer Kleidung nieder. Und je später es wurde, desto spannender wurde es bzw. immer auffälligere und schöner gezeichnete Nachtfalter (Heterocera) zeigten sich. Es würde zu lange dauern, wenn ich alle Schmetterlinge hier aufführen würde, die wir an diesem Abend bzw. in dieser Nacht zu sehen bekamen. Doch zwei Falter, die mir persönlich auch besonders gut gefallen haben, möchte ich hier nicht unerwähnt lassen. Denn schon das dekorative männliche Exemplar eines ganz in grün gefärbten Falters, einem Grünen Blatt (Hipparchus papilionaria), löste ein leises Raunen aus. Doch als dann ein großer weiblicher Schönbär (Callimorpha dominula) in seiner ganzen Farbpracht daherflatterte, war die Begeisterung unter den Teilnehmern nicht mehr zu überhören.
Und vor lauter Begeisterung, Entdeckungen und Informationen flog die Zeit nur so dahin. Erst weit nach Mitternacht lichteten sich die Reihen der Teilnehmer, bis schließlich die Exkursion durch die Veranstalter beendet und der "Lichtfang" wieder abgebaut wurde. Damit ging ein spannender Ausflug mit zahlreichen Begegnungen mit den Fliegenden Schönheiten der Nacht zu Ende. Ausgefroren und müde, aber mit vielen neuen Erfahrungen erreichte ich nach einem kurzen Fußweg durch die Nacht mein Auto, um nach Hause zu fahren.




