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Nachlese: Pädagogische Fortbildungsveranstaltung "Schmetterling flieg!" am 2. März 2016
© Sigrid Dauth. Bewegungsspiele im Freien: Admiralszug - SeminarteilnehmerInnen simulieren den Flug der Admirale über die Alpen und die lauernden Gefahren gefangen zu werden, bis sie den Süden erreichen
Düster, nass und kalt und nicht gerade einladend, um sich mit dem Thema Schmetterlinge zu befassen, zeigte sich das Wetter am Morgen des 2. März als ich im Naturschutzzentrum Karlsruhe-Rappenwört eintraf. Dort hatte sich bereits eine Gruppe von 17 Teilnehmerinnen und Teilnehmern aus der Zielgruppe ErzieherInnen, LehrerInnen, KindergruppenleiterInnnen und andere MultiplikatorInnen eingefunden, die sich ebenso wie ich zum Naturpädagogikseminar "Schmetterling flieg!" - Die Welt der Schmetterlinge mit Kindern erforschen und kennenlernen, angemeldet hatten.
Im Laufe des Tages sollten wir SeminarteilnehmerInnen praxiserprobte Aktivitäten kennenlernen, um mit Kindern die spannende Welt der Schmetterlinge zu erkunden, wobei das Wahrnehmen und Beobachten, das Forschen und Bewegen und das Werkeln und Spielen im Mittelpunkt standen. Außerdem standen spannende Informationen aus dem Leben der Schmetterlinge, die Vielfalt der heimischen Arten und eine Auswahl von häufig vorkommenden Schmetterlingsarten und deren Lebensweise, ebenso auf dem Programm wie das Erlernen von praktischen Tipps zur Schmetterlingszucht (Weitere Fotos siehe Galerie).
© Sigrid Dauth. Gestalten mit Naturmaterialien und Basteln: SeminarteilnehmerInnen präsentieren einen aus Äpfeln geschnittenen Schmetterling
Kurz nach 9.00 Uhr begann Angela Klein, Diplom-Biologin, Naturpädagogin, BUND-Schmetterlingsguide und begeisterter Schmetterlingsfan aus Radolfzell den naturpädagogischen Schmetterlingstag mit einer allgemeinen Vorstellung aller Anwesenden, die mittlerweile auf den im Kreis aufgestellten Stühlen Platz genommen hatten. Nach der Einleitung, die über die Symbolik von Schmetterlingen und über die in Deutschland 3700 und weltweit vorkommenden 150.000 Schmetterlingsarten kurz informierte, ging es auch schon an die erste Aufgabe, die wir TeilnehmerInnen erfüllen sollten. Die in der Mitte des Stuhlkreises auf einem lilafarbenen Tuch, das von zahlreichen Schmetterlingsabbildungen umringt war, ausgebreiteteten Bastel-Einzelteile sollten zu einem Schmetterling zusammengelegt werden. Eine Übung, die Ausgangspunkt war für die erste Informationsvermittlung zu den verschiedenen Körperteilen eines Schmetterlings wie Saugrüssel, Fühler, verschiedene Fühlerformen, Facettenaugen, Flügel, usw. Im Anschluss daran ging Frau Klein anhand der auf dem Boden ausgelegten Schmetterlingsabbildungen, allesamt Vertreter bekanntere Arten wie Tagpfauenauge, Landkärtchen, Distelfalter, Admiral, Zitronenfalter, Aurorafalter, Kohlweißling, Kleines Nachtpfauenauge, Blutströpfchen, Schachbrettfalter, Kleiner Fuchs, Schwalbenschwanz, Hauhechelbläuling und Waldportier auf die Aussehensunterschiede bei männlichen und weiblichen Faltern, auf die Partnerwahl und auf die Schmetterlingsarten ein, die sich von Brennnesseln ernähren.
© Sigrid Dauth. Bewegungsspiele im Freien: Das gefährliche Leben eines Zitronenfalters - SeminarteilnehmerInnen simulieren die Eiablage von Zitronenfaltern an Faulbaumblättern während sie von zwei hungrigen Vögeln gejagt werden
Im Laufe des Tages wechselten sich Spiele im Raum wie z. B. Schmetterlinge aus Papier basteln und diese anschließend fliegen oder auf dem Finger balancieren zu lassen, Schmetterling aus Äpfeln schneiden, u.v.m. mit Bewegungsspielen im Freien ab. Diese haben alle das Ziel den Kindern das Leben der Schmetterlinge und deren Herausforderungen zur Erfüllung der tagtäglichen Einzelaufgaben und zum Überleben zu verdeutlichen und näher zu bringen. Spiele, auf deren Ablauf ich aufgrund des Umfangs hier leider nicht eingehen kann, deren Ausführung aber den SeminarteilnehmerInnen viel Spaß gemacht hat, wie auf den Fotos zu sehen ist.
Zwischen den praktischen Anwendungen gab die Referentin Frau Klein immer wieder Informationen über die Schmetterlinge wie zur Metamorphose, zum Körperbau der Raupen, zu den verschiedenen Puppenarten, gab ausführliche Tipps zur Schmetterlingszucht und zeigte mehrere Beamerpräsentationen, die den Lebenszyklus des Kleinen Fuchses und verschiedene Falter wie den Zitronenfalter, das Tagpfauenauge, den Aurorafalter, das Landkärtchen, den Admiral, den Distelfalter und den Hauhechelbläuling zum Inhalt hatten. Gegen Ende des Tages stellte Frau Klein noch verschiedene Broschüren, Bücher, darunter auch ihr eigenes in Kürze erscheinendes Buch und Homepages zm Thema Schmetterlinge vor, ergänzt von Buchempfehlungen einiger SeminarteilnehmerInnen.
© Sigrid Dauth. Sonstige Aktivitäten im Freien: SeminarteilnehmerInnen haben aus selbst ausgewählten und gesammelten Naturmaterialien Schmetterlinge zusammengelegt - Kleine Kunstwerke sind dabei entstanden :-)
Mit der Auflösung des Rätsels "Rätselschmetterling des Tages", dazu gab es über den Tag hinweg immer wieder Angaben zum gesuchten Schmetterling, der praktischen Übung zum Abwickeln des Fadens aus dem Seidenspinner-Konkon, mit der Abschlussaktion "Lebensnetz der Schmetterlinge" und einer kurzen Feedback-Runde der SeminarteilnehmerInnen, die viel Anregung für Spiele mit Kindern zum Thema Schmetterlinge erhalten haben, ging dieser abwechslungsreiche naturpädagogische Tag mit Frau Angela Klein am Naturschutzzentrum Karlsruhe-Rappenwört gegen 16.30 Uhr zu Ende.
© Sigrid-Dauth. Sonstige Aktivitäten: Lebensnetz der Schmetterlinge - SeminarteilehmerInnen simulieren die Beziehungen der Schmetterlinge zu den Pflanzen, zu ihren Feinen und die Strukturen ihres Lebensraumes unter Einsatz eine stabilen Schnur.
Ich danke der Referentin Frau Klein, den SeminarteilnehmerInnen und dem Naturschutzzentrum Karlsruhe-Rappenwört ganz herzlich dafür, dass ich über den ganzen Tag hinweg Fotos der verschiedenen Aktionen Ich danke der Referentin Frau Klein, den SeminarteilnehmerInnen und dem Naturschutzzentrum Karlsruhe-Rappenwört ganz herzlich dafür, dass ich über den ganzen Tag hinweg Fotos der verschiedenen Aktionen aufnehmen durfte und hier in meinem Bericht zeigen kann (Weitere Fotos siehe Galerie).
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Nachlese und Reisetipp: Tibrbilit, Wettrocken, Tamdraman – Naturkundliche Reisen zu den Berbern im marokkanischen Atlasgebirge
© Sigrid Dauth. Vor Beginn des Vortrags am 27.11.2015 im Max-Auerbach-Saal im Naturkundemuseum Karlsruhe
Für alle reisefreudigen Nachtfalter-Fans haben wir hier wir einen besonderen Tipp. Aber Vorsicht, neben der Reisefreudigkeit gehört dazu auch eine große Portion Abenteuerlust dazu, um sich auf die Reise zu den Schmetterlingen (Tibrbilit) in den Berbergebieten von Marokko zu machen.
Eine eindrucksvolle Vorstellung, was Schmetterlingsinteressierte dort zu erwarten haben, präsentierten der erfahrene Nachfalterkenner und Buchautor Axel Steiner und der Schmetterlingsforscher und Biologielehrer Rolf Bläsius mit zahlreichen Fotos und persönlichen Erläuterungen in ihrem Vortrag am 27. November 2015 anlässlich des 175-jährigen Bestehens des Naturwissenschaftlichen Vereins am Naturkundemuseum Karlsruhe. Die Fotos stammen aus den verschiedenen Reisen der beiden Schmetterlingskenner, die sich jeweils über mehrere Monate hingezogen hatten. Und obwohl die Betonung eindeutig auf den Nachtfaltern (Heterocera) lag, gab es auch Einiges über das Land, die dort lebenden Menschen, andere Tierarten und über die dortige Pflanzenwelt zu erfahren. Schmetterlingsfans, die sich auf die Spuren der beiden Schmetterlingsforscher begeben wollen, sollten ein geschultes Auge haben, um die gut getarnten Raupen und Falter überhaupt entdecken und beobachten zu können.
Die Reise begann im Hohen Atlas in Tizi-n-Test, einem Pass auf ca. 2082 Meter Höhe, der auf einem schmalen ungeteerten Weg sogar noch mit dem Auto erreichbar ist und führte nach Oukaimeden (in ca 45 km Entfernung von Marrakesch) auf ca. 2600 Meter Höhe, im Winter eines der besten Ski Resorts in Afrika. Zu beobachten gab es es dort verschiedene Spanner (Geometridae), Widderchen (Zygaenidae), Eulenfalter (Noctuidae), aber auch Edelfalter (Nymphalidae) wie z. B. den Coenonympha vaucheri (Blachier 1905), Schwärmer (Sphingidae) und Pfauenspinner (Saturiidae). Alle gezeigten Exemplare hier zu nennen, würde zur Unübersichtlichkeit führen. Aber auch Vögel wie z. B. der Diademrotschwanz (Phoenicurus moussieri) oder die Ohrenlerche (Eremophila alpestris), Skorpione, Fledermäuse, Alpenkrähen, Rötelfalken und Atlashörnchen (Atlantoxerus getulus) zeigten sich den Schmetterlingskundlern.
Vom Hohen Atlas führte die Reise über den Mittleren Atlas am Stausee Bin el Quidane vorbei mit zahlreichen Eulenfaltern (Noctuidae), Glasflüglern (Sesiidae), aber auch anderen Tieren, wie die Berberaffen (Macaca sylvanus) in den Südwesten im Anti-Atlas. Eine Landschaft mit Mandelbäumen, verschiedenen Echsen, Geckos Wüsten-Hornvipern (Cerastes cerastes) und verschiedenen Eulenfaltern (Noctuidae).
Über Forum-el-Hisn in der östlich gelegenen Präsahara mit Dromedaren, Dattelpalmen, verschiedenen Vögeln wie z. B. Sahara-Steinschmätzer, Mittelmeer-Steinschmätzer oder Felsenschwalben, Tigermotten (Arctiinae), Lasiocampidae, Erebidae und Schwärmern (Sphingidae) führte die Reise am Ende des Atlasgebirges bei Agadir wieder zurück zum Flughafen, um die Heimreise aus einer landschaftlich rauen aber abwechslungsreichen Tier- und Pflanzenwelt anzutreten.
© Sigrid Dauth. Nach dem Vortrag bei der Fragerunde im Gespräch mit Besuchern: Ralf Bläsius (vorne rechts), Dr. Robert Tausch (dahinter links)







Kalender-Besprechung "Blueling 2016"
Der Journalist, Winfried Köppelle, hat im Laborjournal Heft 11/2015 in der Kalender-Besprechung eine kurze Rezension auch über unseren englisch/deutschen Wandkalender Blueling 2016 geschrieben.
"Eigentlich zu schade zum „nur aufhängen“: Jede einzelne dieser atemberaubenden Naturfotografien hat einen gerahmten Ehrenplatz verdient."
"Schmetterlinge ganz nah"
"Wertgeschätzt werden Gräser hingegen seit Jahrmillionen von diversen Insekten. Einer besonders farbenprächtigen Gruppe unter ihnen ist der Blueling 2016-Kalender gewidmet." ...
... "Wie schon im Vorjahr bei den "Alpen-Schmetterlingen 2015" hat auch dieses Mal der Schweizer Fotograf Thomas Zimmermann einige besonderes hübsche Tiere in ihrer natürlichen Umgebung abgelichtet (im LJ-Blog haben wir vor einem Jahr Zimmermanns persönlichen Fotografierkniff verraten: ...)"
... "Herausgeberin dieses liebevoll gestalteten Kalenderprojekts im Format 30 x 42 Zentimeter ist die Karlsruher Unternehmensberaterin Sigrid Dauth, die auch die Verlagswebsite www.colouria.com und das Blog www.dieschmetterlinge.com betreibt.".....
Lesen Sie die vollständige Rezension auf der Website des Laborjournals.
Wir freuen uns über diese Veröffentlichung unseres Kalenderprojekts im Kreise der Kalender der großen und renommierten deutschen Kalenderverlage und danken Herrn Köpelle herzlich für seine Empfehlung unseres Kalenders Blueling 2016.








Ende der Schmetterlingssaison 2015
Collage © Sigrid Dauth. Alle Fotos © Arik Siegel, Andreas Kolossa, Thomas Zimmermann, Sigrid Dauth
Der erste Schnee ist bereits in einigen Regionen in Deutschland gefallen. Damit ist die Schmetterlingssaison 2015 nun leider vorüber. In den letzten warmen Tagen hatten sich noch so mancher Admiral (Vanessa atalanta), Distelfalter (Vanessa cardui), Taubenschwänzchen (Macroglossum stellatarum), Bläuling (Lycaenidae) und Weißling (Piridae) gezeigt. Doch nun heißt es wieder bis zum nächsten Frühling warten.
Auch in der Saison 2015 gab es wieder bezaubernde Tagfalter (Rhopalocera) und Nachtfalter (Heterocera) zu beobachten, die unsere Fotografen und Gastfotografen in beeindruckenden Fotos festgehalten haben. An dieser Stelle sei allen Aktiven ganz herzlich gedankt. Viele der Fotos sind in den verschiedenen Beiträgen,i n den Artenportraits und in der Galerie hier auf dieSchmetterlinge.com zu bewundern. Auch gab es interessante Vorträge und spannende Veranstaltungen, an denen wir teilnehmen konnten. Vieles über die Schmetterlinge (Lepidoptera) gab es dabei von erfahrenen Schmetterlingskundlern und Experten zu erfahren. Als Besonderheit führten uns die Schmetterlingsexperten in 2015 in die geheimnisvolle Welt der Schmetterlinge im Regenwald. Die fremden Schönheiten mit ihren kräftigen Farben und leuchtenden Mustern können aber nicht darüber hinwegtäuschen, wie bedroht diese Welt doch ist. Aber auch die heimischen Schmetterlinge verlieren immer mehr ihres Lebensraums. Eine Entwicklung, die sich in den letzten Jahren gezeigt hat und leider auch in der Schmetterlingssaison 2015 weiter vorangeschritten ist. Wir sollten uns vor Augen führen, dass wenn wir nicht einen sensibleren Umgang mit der Umwelt pflegen, unsere Nachkommen vielleicht keine Schmetterlinge mehr beobachten können. Deshalb bitten wir um Unterstützung der Institutionen, Vereinigungen und Museen bei ihrer Arbeit für die Falter, sodass wir uns auch noch in den kommenden Jahren an den herumfliegenden Schmetterlingen erfreuen können.
Welche Schmetterlingsbegegnungen haben Sie in 2015 besonders beeindruckt? Lassen Sie uns an Ihren Erlebnissen teilhaben. Schreiben Sie uns und zeigen Sie uns Ihre schönsten Schmetterlingsfotos aus 2015. Wir freuen uns darauf. Verwenden Sie dazu bitte unser Kontaktformular oder die Kommentarfunktion hier im Beitrag.
Kalender: Blueling 2016
Die Schmetterlingssaison ist fast zu Ende und nur noch wenige Schmetterlinge, die uns den Sommer über begleitet haben, nutzen die letzten Sonnenstrahlen um sich aufzuwärmen. Nun heißt es wieder einige Monate warten, bis der Frühling die Falter wieder schlüpfen und umherfliegen lässt. Doch mit unserem neuen Wandkalender Blueling 2016 lässt sich die Wartezeit verkürzen, bis man die bunte Farbpracht der Schmetterlinge wieder bewundern kann.
Jedes Monatsblatt des 12-seitigen hochwertigen englisch/deutschen Kalenders im DINA 3 Hochformat präsentiert einen ausgesuchten dekorativen Falter aus der Familie der Bläulinge, die der Schweizer Fotograf Thomas Zimmermann den Sommer über beobachtet und fotografiert hat. Holen auch Sie sich den Sommer zurück mit dem Wandkalender Blueling 2016.